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Trauer und Traumata in der Flüchtlingsarbeit

Der Workshop „Trauer und Traumata in der Flüchtlingsarbeit – Mit Belastungen besser fertig werden“,der in der Stadthalle Boppard angeboten wurde, richtete sich explizit an haupt- und ehrenamtliche HelferInnen in der Flüchtlingsarbeit.

Auf Initiative von Marita König, Stadtverwaltung  Boppard,  konnte Diplompsychologe Thomas Weber vom Zentrum für Trauma- und Konfliktmanagement in Köln als Referent für die Veranstaltung gewonnen werden. Herr Weber begleitet seit vielen Jahren Trauernde, Traumatisierte und professionelle HelferInnen und referierte auf der Grundlage seiner Erfahrungen beratend und praxisnah. Er zeigte unterstützende Wege auf, sich in der Flüchtlingshilfe trotz Empathie, Verständnis und Nähe abzugrenzen, Distanz zu wahren, um sich selbst vor übermäßiger Belastung zu schützen und gesund zu bleiben. Zudem versorgte Weber die teilnehmenden Personen mit hilfereichen Tipps für den Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen. Die Teilnehmer waren begeistert von den äußerst interessanten und informativen Ausführungen, die sie in ihren jeweiligen Aufgabenfeldern als wertvolles Rüstwerk nutzen können. Die Aufnahme und Unterbringung der Flüchtlinge hat die Kommunen in den vergangenen zwei Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt. Die Phase der Begleitung in die Integration dieser Menschen wird eine noch größere Anforderung darstellen. Ein Stichwort in diesem Kontext war und ist das Thema „Trauma“. Traumata zeigen sich bei den geflüchteten Menschen häufig erst nach einer gewissen Zeit. Zunächst bedarf es der Orientierung in der neuen Umgebung, des Ankommens und der Ruhe und Erholung nach einer kräftezehrenden Flucht. Anschließend erfolgt die Verarbeitung des Erlebten, der zum Teil traumatischen Ereignisse und Verluste. Die oft herrschende Hilflosigkeit der Geflüchteten erfordert Verständnis und Empathie. An diesem Punkt ist sowohl professionelle als auch bürgerschaftliche Unterstützung der Betroffenen wesentlich. Bürgerschaftliches Engagement ist aller Ehren wert und in einer Phase wie dieser von existentieller Bedeutung. Daher ist es entscheidend, HelferInnen vor übermäßiger physischer und psychischer Belastung zu schützen, sie in ihrer Arbeit zu stärken, um auf diesem Weg das Ehrenamt langfristig sicherzustellen. Wer Interesse hat, in Boppard ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig zu werden, dem steht Marita König, Stadtverwaltung Boppard, bei Fragen und Anliegen gerne zur Verfügung: Tel. 0 67 42 / 103 27 oder marita.koenig@boppard.de.


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