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Emmelshausen wirft den FC Karbach aus dem Pokal

Der 2:0-Sieg des TSV Emmelshausen über den FC Karbach in der dritten Runde des Rheinland-Pokals war schon etwas überraschend. In der Oberliga trennen die beiden Hunsrück-Teams derzeit zehn Plätze und acht Punkte zu Gunsten der Karbacher, davon war aber im Pokalspiel nur wenig zu spüren.
Immer wieder schaltete sich der als Innenverteidiger aufgestellte Karbacher André Marx (10) auch in den Sturm ein. Doch auch das half dem FC nicht, der TSV Emmelshausen zog am Ende mit einem 2:0-Sieg in die nächste Runde des Rheinland-Pokals ein. (Foto: Arno Boes)

Immer wieder schaltete sich der als Innenverteidiger aufgestellte Karbacher André Marx (10) auch in den Sturm ein. Doch auch das half dem FC nicht, der TSV Emmelshausen zog am Ende mit einem 2:0-Sieg in die nächste Runde des Rheinland-Pokals ein. (Foto: Arno Boes)

Von Arno Boes. Beide Mannschaften begannen betont defensiv mit jeweils einer Vierer-Abwehrkette. Diese Taktik sorgte in der ersten Halbzeit dafür, dass es nur wenige gute Abschlüsse auf beiden Seiten gab. Karbach hatte noch die besseren Chancen, etwa in der 25. Minute, als ein Schuss von Selim Denguezli nur um Zentimeter am linken Pfosten des Emmelshausener Tores vorbeiging. Viel mehr kam aber nicht, auch wenn Trainer Torsten Schmidt mehr Bewegung nach vorne von seinen Spielern forderte. Mit 0:0 ging es in die Pause. Auch danach bot sich den gut 1150 Zuschauern im Emmelshausener Stadion zunächst das gleiche Bild. Die beste Chance aus dem Spiel heraus hatte André Marx für Karbach in der 52. Minute. Nach einem Eckball knallte er den Ball per Kopf an die Latte. Mehr kam aber nicht für die Blau-Weißen heraus und Schmidt merkte offenbar, dass sein Team im Sturm zu schwach agierte. In der 60. Minute kam Enrico Köppen, in der 73. Oskar Feilberg. Aber auch ihnen gelang kaum eine gefährliche Aktion. Der TSV entlastete sich durch einige Konter. Als diese dann ab der 70. Minute vor dem Karbacher Strafraum für Fehler in der FC-Abwehr sorgten, schienen die TSV-Spieler noch etwas mehr aufzudrehen. Nach einem Karbacher Angriff wollte der TSV schnell in den Angriff umschalten, wurde aber durch ein Foul von Johannes Göderz gestoppt. Der Karbacher hatte bereits Gelb gesehen, nun folgte die Gelb-Rote-Karte. Die Überzahl baute Emmelshausen noch zusätzlich auf, zumal die Karbacher angesichts ihrer eigenen Erfolglosigkeit im Angriff immer mehr den Faden verloren. In der 82. Minute gab es das nächste klare Foul gegen den TSV, diesmal allerdings im Karbacher Strafraum. Den fälligen Elfmeter setzte Tobias Lenz zum 1:0 in die Maschen. Nun hieß es für Karbach nur noch alles nach vorne, aber die TSV-Abwehr stand nach wie vor sicher, fing die hohen Bälle im eigenen Strafraum ab. In der 95. Minute bekamen die Karbacher noch einmal einen Freistoß knapp vor dem TSV-Sechzehner zugesprochen. Auch Torwart Florian Bauer kam mit nach vorne, um vielleicht doch noch die Verlängerung zu erzwingen. Der Ball wurde aber erneut durch Jonas Börsch im TSV-Tor mit den Fäusten abgewehrt, kam zum gerade eingewechselten Stevenson Dörr. Der lief sofort los, wurde zwar von zwei Karbachern auf seinem Weg zum leeren FC-Tor verfolgt, aber Dörr schoss schon vor der Mittellinie Richtung Gehäuse. Auf dem ziemlich holperigen Rasen des Emmelshausener Stadions kullerte der Ball dann zum 2:0-Endstand ins Netz. Riesenjubel bei den TSV-Fans und bei Dörr, der diesen sehenswerten Treffer vor allem mit der TSV-Jugend nach dem Spiel feierte. „Wir haben gut in der Abwehr gestanden, haben die hohen Bälle abgefangen und dann auf unsere Chancen gewartet. Ich bin einfach nur glücklich über den Einzug in die nächste Runde“, so Julian Feit direkt nach dem Schlusspfiff. „Wir haben das Spiel gemacht, unsere Chancen aber nicht genutzt und dann kann man so ein Pokalspiel schnell verlieren. Der Elfer für den TSV geht in Ordnung. Jetzt geht es in der Liga in vier Wochen wieder gegeneinander“, so Karbachs Trainer Torsten Schmidt. Dessen defensive Aufstellung in der ersten Halbzeit hat den TSV wohl eher stark gemacht. Der Druck nach vorne war zu wenig, als dann die beiden Stürmer Köppen und Feilberg kamen, war die TSV-Abwehr richtig warm gespielt. Die Erfolglosigkeit bis zur 70. Minute sorgte deutlich für Verunsicherung im Karbacher Team, die Fehler und unnötigen Fouls dann für den Platzverweis und den vorentscheidenden Strafstoß. Wirtschaftlich ist das frühe Aus im Pokal für den FC Karbach ein herber Schlag. Die Einnahmen aus möglichen weiteren Runden hätten der ohnehin schmale Kasse des Oberligisten sicher gutgetan und die ehrgeizigen Projekte zum Ausbau der Sportanlage auf dem Quintinsberg zusätzlich unterstützt. Noch wichtiger wird es aber nun für Torsten Schmidt und seine Co-Trainer sein, eine Negativserie wie vom September bis November 2017 in diesem Jahr zu verhindern. Im Vorjahr war dabei auch eine zusehend bröckelnde Einstellung einiger Spieler zum Team ein Grund für die Schwächen. Ein zweites Mal sollte das unbedingt verhindert werden, sonst sind die vier Punkte Polster zwischen Karbach auf dem derzeit achten Rang und dem ersten Abstiegsplatz der Tabelle schnell aufgebraucht.


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