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Oberliga: Karbach verliert Spitzenspiel gegen Koblenz

Am Ende war der FC Karbach der erwartet gute Gastgeber für das Oberliga-Spitzenspiel gegen die TuS Koblenz auf dem Quitinsberg, 1.253 Zuschauer erlebten auf dem extra hergerichteten Gelände einen packenden Fußballnachmittag. Sportlich standen die Hunsrücker aber mit leeren Händen da, denn die TuS entführte mit einem 1:2-Sieg die drei Punkte an den Rhein.

von Arno Boes Den gesamten Freitag hatte FC-Präsident Daniel Bernd mit einem Team gebaut und geplant, mit Euro-Paletten waren erhöhte Stehplätze in der zweiten und dritten Reihe aufgebaut worden, um allen Besuchern eine möglichst gute Sicht auf das Geschehen zu ermöglichen. Und da war direkt nach dem Anpfiff eine konzentriert auftretende Koblenzer Mannschaft zu sehen, die sich die ersten Chancen erarbeitete. Dem Karbacher Team merkte man die fast dreiwöchige Pause an, im Spielaufbau tat sich die Mannschaft von Trainer Torsten Schmidt zunächst etwas schwerer. Nach einer guten Viertelstunde aber entwickelte sich ein packender Kampf auf Augenhöhe, Tabellenführer Koblenz und –vierter Karbach schenkten sich nichts. Dazu gehörten dann leider auch einige rustikale Fouls auf beiden Seiten, bei denen Schiedsrichter Heiko Kreutz in den Blickpunkt rückte. Statt hier direkt mit Verwarnungen das Gift aus dem Spiel zu nehmen, zeigte er lieber bei eher harmlosen Wortgefechten zwischen den Spielern den gelben Karton. Dieser Linie blieb er quasi bis zum Ende der Partie treu, was die Fouls nicht eindämmte. Entsprechend aufgebracht war man auf beiden Trainerbänken. Und auch hier zeigte sich Kreutz wenig souverän. In der Halbzeitpause ging er zu den Spielern und kündigte an, die Trainer von der Bank zu verweisen, wenn sie sich nicht zügeln würden. Das brachte in der Pressekonferenz Torsten Schmidt auf den Punkt: „Was Herr Kreutz hier heute nun zum wiederholten Male auf dem Quitinsberg als Spielleiter abgeliefert hat, ist eines „Schiedsrichter des Jahres“ nicht würdig. Wir sind keine dummen Jungs, denen man über die Spieler etwas ausrichten muss. Ich erwarte von einem Schiedsrichter, dass er in der Pause mit einem Trainer direkt spricht. Wir stehen außer im Fußball auch in unseren Berufen unseren Mann. Und da spanne ich ja auch nicht die Putzfrau ein, wenn ich meinen Mitarbeitern etwas mitzuteilen habe.“ Petrick Sander bestätigte, dass auch seine Spieler entsprechend vom Unparteiischen angesprochen worden waren. Druck in der zweiten Halbzeit Die erste Halbzeit endete torlos, Karbach begann mit etwas mehr Druck nach vorne den zweiten Durchgang. In der 47. Minute setzte Oscar Feilberg einen Schuss knapp neben das Tor. Vier Minuten später setzte sich Enrico Köppen auf der rechten Angriffsseite im Strafraum durch. Doch statt selber abzuschließen spielte er den Ball nach links auf den anstürmenden David Eberhardt. Und der Karbacher Verteidiger setzte ihn mit einem Vollspannschuss zum 1:0 für die Karbacher ins Netz. TuS-Torwart Sebastian Partzler hatte keine Abwehrchance. Diese Führung für die Gastgeber war ein Weckruf für die TuS. In der 56. Minute schloss Tony Schmidt einen der furiosen Koblenzer Angriffe mit dem Ausgleichstreffer ab. Koblenz blieb am Drücker, zwei Minuten später konnte Karbachs Torwart Florian Bauer einen Schuss noch auf der Linie abwehren, den Abpraller knallte aber Angelo Hauk zur Koblenzer 1:2-Führung ins Netz. Partie blieb weiter hart umkämpft In der verbleibenden halben Stunde wog das Spiel hin und her, beide Mannschaften hatten noch Chancen auf weitere Tore, die aber nicht mehr gelangen. Hart blieb die Partie allerdings weiterhin, Karbachs Julian Hohns spielte die letzten Minuten nach einem rüden Foul mit einem angeschwollenen Fuß, ein Knochenbruch war bei Spielende nicht auszuschließen. Eine Karte vom Schiedsrichter gab es dafür erneut nicht. Vier Minuten ließ Kreutz nachspielen, die hatten es aber noch in sich. In der 91. Minute stürmte Angelo Hauk allein auf das Karbacher Tor zu, Florian Bauer blieb nur noch die Notbremse, für die er zu Recht die rote Karte sah. Auch Koblenz schloss die Partie mit nur zehn Mann ab, Andre Marx sah kurz vor Schluss noch die gelb-rote Karte wegen heftiger Reklamationen. „Hier konnte man keinen Fußball-Leckerbissen erwarten.“, so Koblenz Trainer Sander nach dem Spiel, „Es war das erwartete Kampfspiel zweier starker Teams. Karbach ist kein Dorfverein, das haben sie im Laufe der Saison gezeigt. Deshalb bin ich froh, dass wir gegen dieses Team in dieser Saison sechs Punkte geholt zu haben.“ Die Zusammenfassung von Torsten Schmidt: „Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen, wir haben alles versucht, um das Spiel nach der Koblenzer Führung noch zu drehen. Aber die Koblenzer waren heute die fünf Prozent besser, die zum Sieg reichten. Das müssen wir anerkennen und unsere Chancen für weitere Punkte in den kommenden Spielen suchen.“


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