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Pokal-Knaller: Karbach scheitert in der Verlängerung

Die Erfolgsserie des FC Karbach hat mit dem Aus im Rheinland-Pokal-Viertelfinale gegen die Eintracht aus Trier einen Dämpfer erhalten. Aber die Blau-Weißen lieferten beim 1:3 dem Regionalligisten einen spannenden Kampf und mussten erst in der Verlängerung den Knock-Out hinnehmen.
Nach seinem Führungstor zum 1:0 eilten seine Mitspieler auf Julian Hohns zu, um ihn zu beglückwünschen. Der 26-jährige schaltete sich immer wieder in den Angriff ein und lieferte auch in der Abwehr eine überzeugende Leistung. Foto: Arno Boes

Nach seinem Führungstor zum 1:0 eilten seine Mitspieler auf Julian Hohns zu, um ihn zu beglückwünschen. Der 26-jährige schaltete sich immer wieder in den Angriff ein und lieferte auch in der Abwehr eine überzeugende Leistung. Foto: Arno Boes

von Arno Boes Fast 60 ehrenamtliche Helfer hatte der FC Karbach aktiviert, um den Pokal-Schlager auf dem Hunsrück organisatorisch zu bewältigen. Für die Gäste-Fans aus Trier, die dann entgegen den wesentlich höheren Erwartungen nur mit rd. 150 Personen angereist waren, hatte man extra einen Block auf dem Quintinsberg mit separatem Eingang geschaffen. Auf der Clubhausseite konnten die Zuschauer durch den Aufbau von Europaletten in der zweiten Reihe erhöht stehend das Spiel verfolgen und mit den dann fast 1200 Besuchern kam es am Ende dann auch zur Atmosphäre, die sich Club-Präsident Daniel Bernd gewünscht hatte: „Wir haben gezeigt, dass man auch auf einem solchen Gelände wie dem Quintinsberg ein größeres Spiel durchführen kann. Mein Dank gilt allen, die uns dabei unterstützt haben.“ Weder die verstärkte Ordnermannschaft noch die extra vor Ort präsente Polizei-Einsatzgruppe musste eingreifen. Trier drückt, Karbach hält erfolgreich dagegen Sportlich begann die Partie, wie man es erwartet hatte. Die Eintracht aus Trier machte in den ersten 15 Minuten das Spiel, konnte aber keine richtig gefährliche Situation vor dem Karbacher Tor erzeugen. Nach dieser Anlaufphase kamen auch die Karbacher in den Angriffsmodus und erarbeiteten sich mehrere gute Chancen. In der 39. Minute entschied Schiedsrichter Luca Schlosser, der trotz seiner erst 22 Jahre die Partie jederzeit in der Hand hatte, auf Freistoß für Karbach, den Thomas Klasen in den Trierer Strafraum brachte. Oscar Feilberg verlängerte den Ball mit dem Kopf auf den nach vorne gekommenen Julian Hohns und der schoss aus kurzer Entfernung zum vielumjubelten 1:0 für Karbach ein. Triers Trainer Peter Rubeck, der öfter lautstrak vom Rande aus vergeblich Freistöße und auch zweimal Elfmeter für sein Team forderte, trieb seine Spieler energisch nach vorne, forderte mehr Tempo, dass sie dann auch zu Beginn der zweiten Halbzeit auf den Platz brachten. Karbach verteidigte geschickt bis zur 63. Minute, dann aber waren sie gegen eine Kombination der Trierer, die der lange Daniel Hammel zum Ausgleich abschloss, machtlos. In der Folge hatten beide Mannschaften Chancen, das Spiel doch noch in der regulären Zeit zu entscheiden, ein Klassenunterschied war dabei nicht auszumachen. Platzverweis schwächte die Karbacher empfindlich Entscheidendes brachte dann die 88. Minute. Trainer Torsten Schmidt hatte in der 62. Minute Patrick Birkner in die Abwehr gebracht, der sich kurz danach wegen eines Fouls und wohl auch längerer unnötiger Diskussion mit dem Schiedsrichter eine gelbe Karte einhandelte. Zwei Minuten vor dem Ende konnte Birkner wieder nur mit einem allerdings eher harmlosen Foul den Angriff der Trierer stoppen, Schlösser zeigte ihm dafür aber die gelb-rote Karte. Nur eine Minute später rettete Torwart Florian Bauer mit einer tollen Parade seine Karbacher in die Verlängerung. Da machte sich dann die Unterzahl der Karbacher doch bemerkbar, in der 96. Minute war wieder Hammel für das 1:2 der Trierer zur Stelle. Torsten Schmidt setzte in den letzten 15 Minuten alles auf eine Karte, brachte zwei frische Stürmer, aber der Ausgleich wollte trotz mehrerer Chance nicht fallen. In der letzten Minute verletzte sich Florian Bauer bei einer Abwehraktion ohne gegnerische Einwirkung unglücklich mitten im Strafraum am Knöchel, in das damit freie Tor brachte Robin Garnier im Nachschuss den Ball zum 1:3 für die Trierer unter. Für Bauer ging Tim Puttkammer noch ins Tor, da das Auswechselkontingent ausgeschöpft war, er brauchte aber in den letzten Sekunden des Spiels nicht mehr eingreifen. Schmidt zufrieden trotz Pokal-Aus „Wir haben das Spiel lange offen gehalten und hatten sogar Chancen für ein 2:0, das vielleicht gereicht hätte.“, meinte Torsten Schmidt nach dem Abpfiff. „In den 90 Minuten gab es kaum einen Klassenunterschied, der Platzverweis hat uns dann aber doch arg geschwächt. Da merkte man dann, dass die Trierer vor allem mit ihren Einwechselspielern noch zulegen konnten. Sie haben verdient gewonnen, aber ich bin auch stolz auf meine Mannschaft, die gut dagegen gehalten hat. Es war sowohl von der Kulisse her als auch auf dem Platz das Fußballfest, das wir uns hier in Karbach gewünscht haben. Am Ende fehlte uns halt durch die bisher tollen Leistungen in der Oberliga hier im Pokal auch etwas die Kraft, um dem Druck der Trierer standzuhalten und die entstandenen Nachteile zu kompensieren.“ Lange Zeit zur Erholung haben die Karbacher nicht. Schon am Samstag (21. November) geht es wieder ins Saarland zum FSV Jägersburg. Mit dem Spiel dort (Anpfiff 15.00 Uhr) wird die Oberliga-Vorrunde der Saison 2015/16 bereits abgeschlossen. Der FC Karbach wird in jedem Falle auf dem dritten Tabellenplatz bleiben, denn er hat vier Punkte Vorsprung vor Borussia Neunkirchen, die das enge dahinterliegende Verfolgerfeld anführen.


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