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Klaus Desinger

5 000 Haushalte ohne Fernsehen

Ist die Hitze daran schuld? Anderthalb Wochen waren 5 000 Haushalte allein in Idar-Oberstein ohne TV-Empfang, Kunden von Vodafone Kabel Deutschland.

Auf unserer Facebookseite (www.facebook.com/wochenspiegel.hunsrueck) lassen unsere Follower ihrem Frust freien Lauf. »Hab vorhin mit denen telefoniert. Ist was Größeres und sind wohl noch weitere Subunternehmen beteiligt. Sind am Beheben und hoffen dass es heut noch klappt«, schrieb eine Userin am vorigen Donnerstagabend.  Oder: » Das kann sehr lange dauern. Ich hatte paar Monate Probleme und musste immer schön weiterbezahlen.«  »Willkommen in der Welt von Vodafone! Ein Netz, was von der deutschen Post aufgebaut wurde günstig erschlichen, die Kunden so lange es geht ausnehmen, nix am Netz erneuern, wenn Ausfälle sind flicken und irgendwann die Segel streichen. Ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis das Netz zusammenbricht«, kommentiert ein erzürnter Leser.  
»Seit Vodafone Kabel Deutschland übernommen hat, funktioniert nix mehr richtig, wettert ein Herr, ein anderer antwortet: » Da haben Sie recht, nie so Probleme gehabt mit Kabel Deutschland.« Eine Dame entgegnet den beiden: » Seit Vodafone Arcor-Mail übernommen hat, das gleiche Theater. Nun läuft aber alles. Habe bei Vodafone gekündigt.« Schönes Wetter keine Alternative Klar, bei dem schönen Sommer könnte man das ganze locker sehen, so wie eine junge Frau: » Einfach das schöne Wetter genießen und nicht den Tag/Abend vermiesen lassen.«. Aber es geht schließlich ums Prinzip. Wer zahlt, möchte auch dafür eine Leistung bekommen. Die Kunden können froh sein, dass diese Störungen nicht bei der WM passiert sind. Doch was ist überhaupt passiert? Wir fragten bei dem Düsseldorfer Mobilfunk-Giganten nach. Konzernsprecher Volker Petendorf: »Seit Montag (23. Juli, Anm. d. Red.) haben wir tatsächlich Einschränkungen in Teilen des Vodafone-Kabelglasfasernetzes in Idar-Oberstein. Betroffen sind insgesamt rund 5 000 Haushalte, bei denen sporadisch das TV-Signal gar nicht oder nicht in der gewohnten Qualität ankommt«. Die Einschränkungen seien unterschiedlich.
»Unsere Technik-Spezialisten arbeiten in Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten mit Hochdruck daran, die Störung zu beseitigen. Wir bitten die betroffenen Kunden um Geduld«, so Petendorf. Wohl kaum Gutschriften Es sei ihm bewusst, dass es hier nicht nur um die Wiederherstellung eines Kabelstranges ginge, sondern um Kunden, die klare Kommunikationsbedürfnisse hätten und den stabilen Anschluss an das TV-Kabelglasfasernetz von Vodafone wünschten und benötigten. Der WochenSpiegel hakte nach, ob Kunden denn auf Vergütungen bei ihren Rechnungen hoffen könnten. Der Konzernsprecher: »Es gelten ja die in den einzelnen Verträgen jeweils vereinbarten allgemeinen Geschäftsbedingungen unseres Unternehmens für Einschränkungen in unserem Kabelglasfasernetz.
Wir haben mal für Sie nachgeblättert, was dort steht:   »Vodafone  ist  berechtigt,  die  Leistung vorübergehend  zu  unterbrechen,  zu  beschränken  oder  einzustellen,  soweit  dies  aus  Gründen [...] zur Vornahme betriebsbedingter oder technisch notwendiger Arbeiten erforderlich ist. Schwerlich nachzuweisen Dies gilt entsprechend für Einschränkungen von Telekommunikationsanlagen Dritter, die Vodafone zur Erfüllung ihrer Pflichten benutzt. Dauert eine von Vodafone zu vertretende Störung oder Unterbrechung länger als 24 Stunden, ist der Kunde zur anteiligen Minderung des monatlichen Basispreises berechtigt.« Das wiederum ist für den Kunden schwerlich nachzuweisen, denn sporadisch funktionierten mal einzelne Sender stundenweise. Seit Samstagmorgen waren Die Störungen dann offenbar behoben. Was die genaue Ursache des Defekts ist, hat uns Vodafone bis Redaktionsschluss am Montag nicht beantwortet.


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