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"Reisen, nicht rasen": 9. Idar-Obersteiner Oldtimerausfahrt

Mehr als 100 Teilnehmer mit insgesamt 47 historischen Fahrzeugen waren am Sonntag bei der diesjährigen Auflage der Idar-Obersteiner Oldtimerausfahrt am Start.

Nach einem ausgiebigen Frühstück und anschließenden Briefing im Idarer Brauhaus ging es zum Start am Schleiferplatz. Während die Fahrzeuge anmoderiert wurden, gab es noch ein Erinnerungsfoto vom Oldtimer mit der Besatzung, das später im Ziel ausgehändigt wurde. Bei einer Zwischenstation beim Köhlerfest in Langweiler erhielten die Teams ein Autogramm von Edelsteinkönigin Bettina Reiter. Nach weiteren Streckenabschnitten entlang der Deutschen Edelsteinstraße und dem Geschicklichkeitsparcours der Mitglieder des Sportfahrerteams Hunsrück (STH) auf dem Festplatz in der Vollmersbachstraße, kamen gegen 15.30 Uhr die ersten Oldtimer am Ziel, dem Obersteiner Marktplatz, an. Wie immer wurde der Zieleinlauf der Fahrzeuge moderiert von Leonhard Stibitz, der die zahlreichen Zuschauer mit seinem enormen Fachwissen über die Oldtimer informierte und Rouven Voigt, der kurze Interviews mit den Fahrern führte. Das älteste Fahrzeug war ein Adler Standard 6 aus dem Jahr 1929. Das war auch das Geburtsjahr des Piloten Siegbert Zimmer, der trotz seiner 90 Lenze das Automobil auch ohne Servolenkung oder anderen neumodischen Schnickschnack sicher über die heimischen Landstraßen pilotierte. Das Wegberger Fahrerteam, verstärkt durch Mechtild Gössling, war gekleidet im klassischen Adler-Service Overall. Der Grund für die lange Anreise, war die Herkunft des Automobils. Es wurde 1929 in Idar-Oberstein auf den Edelsteinhändler Max Crummenauer zugelassen und überstand mit mehr oder weniger starken Blessuren die Wirren des zweiten Weltkrieges und darüber hinaus, bis es der Fahrer 1997 erwarb, bis 2011 restaurierte und nun zum 90 Geburtstag wieder in seine Heimatstadt brachte. Der Adler Standart wurde von den Zuschauern mit dem Prädikat „schönster Oldtimer“ belohnt vor dem nicht weniger beeindruckenden Chevrolet Series 62 von Jens Jakubczyk. Das mächtige Coupé stammt aus dem Jahr 1958 und verfügt über gigantische Heckflossen, die an das Leitwerk eines Kampfflugzeuges erinnern sollten. Seine Kraft schöpft der Wagen aus einem fulminanten V8 Motor mit sechs Liter Hubraum. Ganz anderes der Daihatsu Midget (Zwerg), ein sogenanntes Kei-Car aus Japan. Mit diesem Mini Pickup braucht man keinen sonst in Japan üblichen und teuren Parkplatznachweis. Der Midget, obwohl noch kein Oldtimer war ebenso ein Hingucker wie der Ford Crown Victoria Police Interceptor, der in vollem Polizei-Ornat des Citrus Heights Police Departments vorfuhr, so wie er tatsächlich von 2011 bis 2018 in Kalifornien Dienst tat. Die meisten Punkte und damit den ersten Platz erreichten Jürgen und Agnes Altvater auf ihrem Renault Fuego vor Rolf und Gerlinde Korell im Opel Rekord CarAvan und Stefan und Philipp Kimmling auf einem Mercedes 280 S.


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