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Arbeitslosigkeit: Kurzarbeit verhindert stärkeren Anstieg

Die Arbeitslosigkeit im Rhein-Hunsrück-Kreis ist auch im Mai weiter angestiegen. Hier waren insgesamt 2 629 Menschen arbeitslos, 156 oder 6,3 Prozent mehr als im April und 907 oder 52,7 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,4 Prozent – nach 4,2 Prozent im April und 2,9 Prozent im Mai des Vorjahres.
Die Kurzarbeit verhindert einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit im Rhein-Hunsrück-Kreis.

Die Kurzarbeit verhindert einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit im Rhein-Hunsrück-Kreis.

Zum zweiten Mal in Folge muss die Leiterin der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach, Gundula Sutter, über einen Anstieg der Arbeitslosigkeit berichten. Die Agentur ist für die Landkreise Rhein-Hunsrück, Bad Kreuznach und Birkenfeld zuständig. Dennoch setzt sich der Einbruch am Arbeitsmarkt nicht mit der gleichen Dramatik fort wie in den letzten beiden Monaten. So hat sich die Zahl der neuen Stellenangebote etwas erholt. Und nach wie vor gelingt es mit Kurzarbeit einen beträchtlichen Anteil der Arbeitsplätze zu sichern, so Sutter.

Kurzarbeit Rhein-Hunsrück-Kreis

1 009 Betriebe haben im März und April Kurzarbeit angezeigt, diese Anzeigen umfassen 13 506 Personen. Hinweis: Zur umfassenden Abbildung des „Corona-Effektes“ auf die Anzahl geprüfter Anzeigen zur Kurzarbeit müssen die statistischen Berichtsmonate März und April 2020 zusammen betrachtet werden, die abschließend geprüft sind. Auf Basis der geprüften Anzeigen im April und Mai 2020 ist keine verlässliche Schätzung der tatsächlichen Inanspruchnahme möglich. Die Summe der angezeigten Personen in den Monaten März und April kann aber als maximale Obergrenze der Inanspruchnahme interpretiert werden. Im Mai wurden 67 Anzeigen von Kurzarbeit für 782 Personen eingereicht. Diese Daten sind für Mai noch vorläufig. Sie können nicht zu den März- und Aprildaten hinzuaddiert werden, da in einigen Wirtschaftsbereichen Kurzarbeit bereits wieder beendet oder eine Verlängerung von Kurzarbeit angezeigt wurde.

Bewegungen am Arbeitsmarkt Rhein-Hunsrück-Kreis

Im Mai erfolgten 238 Arbeitslosmeldungen aus abhängiger Beschäftigung, das sind 36 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres, aber fast ein Drittel weniger als im Vormonat April. Weitere 31 Personen, die zuvor selbständig waren, meldeten sich arbeitslos. Im April waren dies noch 47. 144 Personen konnten trotz der schwierigen Situation in abhängige Beschäftigung einmünden und damit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind rund 11 Prozent weniger als im April und 20 Prozent weniger als im letztjährigen Mai. Eine selbständige Tätigkeit konnten mehr Menschen – sowohl gegenüber Vormonat als auch gegenüber Vorjahresmonat – aufnehmen. 175 neu zu besetzende Stellen wurden zur Verfügung gestellt: Ein starkes Plus von 230,2 Prozent zum April und ein Minus von rund einem Drittel (- 33,7 Prozent) zum Mai 2019. Der Stellenbestand beträgt 1 026 und ist nun 5,9 Prozent niedriger als im Vormonat. Der Bestandsabbau hat sich damit im Vergleich zum April stark verlangsamt.

Ausbildungsmarkt

Mehr Bewerber (+ 6,1 Prozent) haben sich seit Oktober gemeldet als im Vorjahr, davon sind auch jetzt mehr als noch vor einem Jahr auf der Suche (+ 8,1 Prozent). Die Zahl der Stellen insgesamt ist leicht rückläufig (- 3,4 Prozent), zurzeit gibt es noch 4,7 Prozent mehr offene Stellen als vor einem Jahr. Konkret haben zurzeit 881 Jugendliche noch die Auswahl zwischen 1 165 Ausbildungsstellen. Damit übersteigt die Stellenzahl die Zahl der Ausbildungssuchenden im Agenturbezirk. Dies ist der Fall in den Landkreisen Birkenfeld und sehr deutlich im Landkreis Rhein-Hunsrück. Im Landkreis Bad Kreuznach hingegen übersteigt die Bewerberzahl die Stellenzahl. Dies entspricht der gleichen regionalen Entwicklung wie in den Vorjahren. Aufgrund der aktuellen Lage unterliegt die Situation am Ausbildungsmarkt voraussichtlich noch starken Schwankungen bis zum diesjährigen Ausbildungsbeginn.


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