Seitenlogo
ab

Meningitisfall in Simmern

Das Gesundheitsamt des Rhein-Hunsrück-Kreises wurde am Freitag, 8. November, von der Kinderklinik der Kreuznacher Diakonie informiert, dass bei einem 5-jährigen Kindergartenkind aus der Paul-Schneider-Kita Simmern eine bakterielle Hirnhautentzündung, verursacht durch Meningokokken, aufgetreten ist.

In einem solchen Fall ist umgehend eine kurzfristige prophylaktische Kurztherapie bei den Kontaktpersonen des erkrankten Kindes erforderlich. Das Gesundheitsamt hat alle betroffenen Eltern und das KiTa-Personal telefonisch hierüber informiert. Gleichzeitig hat das Gesundheitsamt organisiert, dass über die ärztliche Wochenendbereitschaftspraxis die benötigten Rezeptverordnungen und durch die Notdienst-Apotheke die benötigten Antibiotika für alle bereit gestellt wurden. So konnten alle 73 Kinder, 22 Betreuer, sowie die mit dem Kind im engen Kontakt stehenden Angehörigen medizinisch versorgt werden. Ein zusammenfassender Infobrief und weitere Information zur Meningokokken-Erkrankung wurde durch das Gesundheitsamt über die Bereitschaftspraxis an die Betroffenen weitergegeben, wie die Kreisverwaltung mitteilt. Eine derartige Form der bakteriellen Hirnhautentzündung ist eine seltene Erkrankung. Sie beginnt nach einer Inkubationszeit von 2-10 Tagen mit uncharakteristischen Beschwerden im Nasen-Rachenraum. Typisch sind anschließend plötzlich auftretende Kopfschmerzen, oft mit Nackensteifigkeit, Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen und schwerem Krankheitsgefühl. Es können weiterhin neurologische Symptome wie Reizbarkeit, Krämpfe und Bewusstseinsstörungen von Schläfrigkeit bis zum Koma auftreten. Die Übertragung der Infektion erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Wegen des bestehenden Übertragungsrisikos durch Kontakt zu der erkrankten Person wird eine vorbeugende Behandlung mit einem Antibiotikum empfohlen. Diese Chemoprophylaxe sollte möglichst rasch erfolgen! – Wenn trotzdem bei einer derart versorgten Person Krankheitssymptome auftreten sollten, sollte diese unverzüglich bei einem Arzt vorstellig werden. Sonstiger Hinweis: Nach der Einnahme von Rifampicin zeigt sich in der Regel eine Verfärbung des Urins (gelb-orange) – dies ist kein Anlass zu Besorgnis.


Meistgelesen