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Simmern: Beatmungsgeräte für Tansania

Zwei gebrauchte Beatmungsgeräte haben Kreisgeschäftsführer Martin Maser und Torsten Frenzel, Leiter Rettungsdienst, für den DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück an Varto Seeid (Oberarzt Chirurgie) vom St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil überreicht. Der engagierte Mediziner und Experte für Schulterchirurgie will damit ein Krankenhaus in Tansania unterstützen, genauer gesagt das Songea Regional Referral Hospital.
Torsten Frenzel (2.v.l.) und Martin Maser (r.) überreichen zwei gebrauchte Beatmungsgeräte, die künftig in Tansania zum Einsatz kommen sollen, an Varto Seeid (2.v.r.). Mit im Bild ist Notarzt Andreas Eßer.

Torsten Frenzel (2.v.l.) und Martin Maser (r.) überreichen zwei gebrauchte Beatmungsgeräte, die künftig in Tansania zum Einsatz kommen sollen, an Varto Seeid (2.v.r.). Mit im Bild ist Notarzt Andreas Eßer.

"Es mangelt an allem", berichtet Varto Seeid bei der Übergabe im DRK-Rettungszentrum in Simmern und ist guter Dinge, die Situation der Chirurgie in dem afrikanischen Krankenhaus durch diese und weitere Spenden verbessern zu können. Ein mobiles Röntgengerät für die intraoperative Überwachung, einen gynäkologischen Tisch sowie jede Menge Instrumente konnte Seeid für seine Hilfsaktion bereits auftreiben. Im August erwartet er einen Kollegen aus Songea in Hermeskeil. Danach soll der Transport der Spenden von Deutschland nach Tansania erfolgen. Ob ein Container reicht, ist fraglich. Varto Seeids Aufruf hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. "Bei meinen Kollegen und dem Träger unseres Krankenhauses stoße ich auf offene Ohren." Varto Seeid ist optimisch, dass auch die Transportkosten, die er auf 3000 Dollar schätzt, mittels Spenden gestemmt werden können. Seine Hilfsaktion ist für Varto Seeid eine Herzensangelegenheit. Und so verwundert es nicht, dass er seinen 50. Geburtstag in Tansania beging. Vom 14. bis 24. Januar konnte er am Songea Regional Referral Hospital im Rahmen einer Hospitation in der Chirurgie einen höchst informativen Einblick in die Arbeitsweise und auch die Arbeitsbedingungen seiner afrikanischen Kollegen erhalten. "Ich wollte etwas Unvergessliches und zugleich Sinnvolles tun", beschreibt der Chirurg die Motivation für seine Reise nach Tansania. Zugleich konnte er dabei seinen Kollegen auch einiges an Fachwissen und Methoden weitergeben, was dankbar aufgenommen wurde. Überhaupt ist dem Mediziner ein Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe wichtig. In Songea traf Seeid nicht nur auf Bekanntes, auch einen Patienten mit Krokodil-Biss musste der Chirurg aus Deutschland versorgen. Songea ist eine rund 200.000 Einwohner zählende Statdt im Südwesten von Tansania und Hauptstadt der Region Ruvuma. Das Songea Regional Referral Hospital ist, wie Varto Seeid weiter schildert, ein Kreiskrankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit zirka 490 Betten. Die Klinik hat einen Versorgungsauftrag für mehr als 300.000 Menschen. "Pro 25.000 Patienten gibt es einen Arzt." In der Chirurgie arbeiten mit Dr. Lumbe und Dr. Wella zwei Fachärzte für Allgemeinchirurgie. Hinzu kommen zehn Assistenten und Ärzte in Weiterbildung sowie mindestens 20 Medizinische Assistenten und diverse Studenten und Famulanten. "Wir brauchen Hilfe, um die Chirurgie in Songea etwas zu verbessern, indem wir die Versorgung dort mit unserer Unterstützung optimieren." Durch seinen persönlichen Kontakt und die Ansprechpartner vor Ort sollen "die Spenden dort ankommen, wo sie gebraucht werden", sagt Varto Seeid. So auch die beiden Beatmungsgeräte aus Simmern. Das hörten Martin Maser und Torsten Frenzel vom DRK gerne. Andreas Eßer, als Notarzt unter anderem in Simmern und Hermeskeil tätig, unterstützt seit Jahren über einen Verein in Kastellaun ein Krankenhaus in der Nähe von Songea und hat Seeid die Klinik in Songea für seine Tätigkeit als Unfallchirurg empfohlen. Für Varto Seeid soll die Aktion keine Eintagsfliege sein. "Ich bleibe dran, ich will die Menschen dort nicht enttäuschen." Und die Wunschliste für die Klinik in Tansania ist lang, weiß der engagierte Chirurg.


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