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Klaus Desinger

Brutaler Tankstellen-Mord wegen Maskenpflicht (Video)

Nach der grausamen Tötung eines Studenten am Samstagabend in einer Aral-Tankstelle in Idar-Oberstein gibt es nun ein Motiv: Der mutmaßliche Täter schoss aus Frust über die Corona-Auflagen auf den Kassierer. Das teilten Polizeipräsident Friedel Durben und Oberstaatsanwalt Kai Furhmann gestern Abend bei einer Pressekonferenz mit.
Oberstaatsanwalt Kai Fuhrmann (l.) und Polizeipräsident Friedel Durben bei der Pressekonferenz gestern Abend in der Idar-Obersteiner Göttenbachaula. Foto / Video: Klaus Desinger

Oberstaatsanwalt Kai Fuhrmann (l.) und Polizeipräsident Friedel Durben bei der Pressekonferenz gestern Abend in der Idar-Obersteiner Göttenbachaula. Foto / Video: Klaus Desinger

Ein 49-jähriger Mann aus Idar-Oberstein ist wegen des dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft genommen worden. Er steht im Verdacht, am späten Samstagabend, 18. September, einen 20-jährigen Mitarbeiter in einer Tankstelle in Idar-Oberstein erschossen zu haben. Nach den bisherigen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft soll der 49-Jährige zunächst gegen 19.45 Uhr die Tankstelle betreten haben, um dort einzukaufen. Weil er keine Mund-Nasen-Bedeckung trug, habe es eine kurze Diskussion mit dem Kassierer gegeben, dem späteren Opfer. Daraufhin verließ der Tatverdächtige die Tankstelle. Gegen 21.25 Uhr betrat er diese erneut, diesmal mit angelegter Mund-Nasen-Bedeckung. Als er an der Kasse war, zog er die Maske herunter und es kam erneut zu einem kurzen Wortwechsel. Schließlich zog er einen Revolver aus der Hosentasche und gab einen tödlichen Schuss auf den 20-jährigen Studenten aus Idar-Oberstein ab. Anschließend flüchtete er zu Fuß.

Öffentlichkeitsfahndung

Aufgrund von Aufzeichnungen der Überwachungskameras konnten die Ermittler der Polizei schnell ein Foto des Tatverdächtigen veröffentlichen und eine Öffentlichkeitsfahndung initiieren. Aufgrund der anzunehmenden Gefahr, die von dem flüchtigen und mutmaßlich bewaffneten Tatverdächtigen ausging, warnte die Polizei darüber hinaus davor, im Raum Idar-Oberstein Anhalter mitzunehmen. Die Beamten fahndeten in der Nacht mit starken Kräften nach dem Flüchtigen. Dabei wurden die Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Trier von Spezialkräften und einem Polizeihubschrauber unterstützt. Es gingen zahlreiche Hinweise bei der Polizei ein, die allen nachging. Darunter auch mehreren sehr konkreten auf einen 59-jährigen Mann aus Idar-Oberstein. Dieser konnte in der Nacht in einer Gaststätte lokalisiert werden. Bei einer Überprüfung konnte der Tatverdacht jedoch nicht erhärtet und der Verdächtige als Täter ausgeschlossen werden.

Von Spezialkräften festgenommen

Die weitere, intensive Ermittlungsarbeit und Fahndung führte zunächst nicht zur Identifizierung des Tatverdächtigen. Gegen 8.40 Uhr erschien er schließlich in Begleitung einer Frau vor der Dienststelle der Polizeiinspektion Idar-Oberstein, wo er von Spezialkräften festgenommen wurde. Es handelt sich um einen 49-jährigen Deutschen, der in Idar-Oberstein lebt. Der Mann ist bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in einem Stadtteil von Idar-Oberstein fanden die Ermittler die Tatwaffe sowie weitere Schusswaffen und Munition. Die Herkunft der Waffen muss noch geklärt werden. Nach den bisherigen Ermittlungen und Vernehmungen handelte der Tatverdächtige aus Ärger über die Zurückweisung bei seinem ersten Besuch in der Tankstelle und die Aufforderung des Kassierers, eine Mund-Nasen-Bedeckung anzulegen. Weiterhin hat er in seiner Vernehmung angegeben, die Corona-Schutzmaßnahmen abzulehnen. Die komplette Pressekonferenz können Sie sich ansehen auf dem Facebook-Kanal vom WochenSpiegel Hunsrück.


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