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Schnell war das Eis gebrochen

Das war eine fernsehreife Vorstellung: Bevor am Sonntagnachmittag die Eisschwimmer in den Baumholder Badesee stiegen, musste dieser erst einmal vom Eis befreit werden. Denn er war komplett zugefroren. Die Eisschicht zwölf Zentimeter dick.

Für die zahlreichen Zuschauer, die zur Eröffnung der Badesaison gekommen waren, bot sich ein besonderes Schauspiel. Das es sogar dem Fernsehen wert war, das zu filmen. Jürgen Daniel, Eric Valdzius, Günter Heinz und Michael Bergmann schnitten mit einer speziellen Motorsäge ein Loch ins Eis, entfernten Eisplatte für Eisplatte, um Platz für die wagemutigen Schwimmer zu schaffen. Das Spektakel dauerte etwa zwei Stunden. Viele Amerikaner - und zwei Saaarländer dabei Dann konnte das eigentliche Ereignis beginnen. Ein eisiges Ereignis. Denn die  Wassertemperatur betrug gerade einmal zwei Grad, wie Günter Heinz von der DLRG berichtet. 2016 waren es noch 6,5 Grad gewesen. Dennoch waren genauso viele Eisschwimmer gekommen – nämlich 25. Unter ihnen auch vier Amerikaner vom dortigen Militärstandort und zwei Saarländer, berichtet Sarah Edinger, die für die DLRG das Neujahrsschwimmen organisierte. Ein Schwimmer kam sogar aus Mannheim angereist. Edinger ist sehr zufrieden mit der Veranstaltung – sowohl von der Stimmung als auch von der Teilnehmerzahl: „Ich bin froh, dass sich die Teilnehmer nicht vom Eis haben abschrecken lassen.“ Manche kamen im Bikini Auch die Schwimmer sind begeistert. Sie lächeln, als sie vor den der mehr als 100 Zuschauer vom Sandstrand aus ins eisige Wasser gehen. Sie lächeln auch noch, als sie nach 30 bis 60 Sekunden den Badesee wieder verlassen. Nur wenige im Neopren-, die meisten im ganz normalen Badeanzug oder gar im Bikini. Allerdings haben alle eine Mütze auf dem Kopf. Und sie werden von ihren Lieben mit Handtüchern am Strand in Empfang genommen. "Saukalt war's" Das Fazit von David Hetzel aus Baumholder fällt dabei kurz und knapp, aber auch eindeutig aus: „Saukalt war’s“. Mareike Heinz aus Baumholder ist mittlerweile wohl schon abegbrüht. Sie ist bei jedem der jetzt fünf Neujahrsschwimmen mit von der Partie gewesen. Ihr Urteil: „Mir kam es dieses Jahr nicht so kalt vor wie im vergangenen. Vielleicht wird man nach vier Mal aber einfach cooler.“ Sie weiß schon jetzt: „2018 bin ich auf jeden Fall wieder dabei.“ Auch wegen der besonderen Atmosphäre, die auch noch lange nach dem Eisschwimmen rund um den Badesee herrschte. Zuschauer und Schwimmer verweilten dort, tranken Glühwein, aßen Waffeln oder Würstchen und plauderten. Gut, dass man sich am Feuer aufwärmen konnte. Denn die Außen-Temperaturen bewegten sich um den Gefrierpunkt.


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