Simone Wunder

Rare Rebsorte im Rampenlicht – Genuss, Dialog und Perspektiven im Ahrtal

Bad Neunahr-Ahrweiler. Mit dem Frühburgunder Forum 2025 hat sich das Ahrtal erneut als stilvoller Treffpunkt für Weinliebhaber, Fachpublikum und engagierte Winzer präsentiert. Rund 300 Gäste strömten am Samstag, 10. Mai, in den frisch restaurierten Kurhaus-Saal in Bad Neuenahr, der mit seinem eleganten Ambiente einen ebenso passenden wie würdevollen Rahmen für die hochwertige Veranstaltung bot.
Insgesamt 40 Weingüter und Genossenschaften aus ganz Rheinland-Pfalz präsentierten ihre besten Frühburgunder – ein facettenreicher Einblick in eine der seltensten und zugleich charakterstärksten Rebsorten des Landes. Besonders stark vertreten, sicher durch den Heimvorteil, waren die heimischen Winzer aus dem Tal, die Ihren 31 Hektar Frühburgunderfläche eindrucksvolle Qualitäten aus dieser Rebsorte hervorbringen.
Dass sich trotz der rückläufigen Anbauflächen dennoch 40 Weingüter am Frühburgunder Forum 2025 beteiligten, unterstreicht den besonderen Stellenwert, den diese rare Rebsorte bei engagierten Winzern nach wie vor genießt – ein starkes Signal für ihre Wertschätzung und ihr Potenzial. Viele der auswärtigen Weingüter lobten ausdrücklich die fachkundige Besucherstruktur und das aufrichtige Interesse am Dialog über Herkunft, Ausbau und Stilistik.
Auch das begleitende Vortragsprogramm im Barocksaal des Kurhauses war durchgehend sehr gut besucht. Den Auftakt bildete die Diskussionsrunde „Alkoholpolitik vs. Kulturgut: Wie kann Wein in einer regulierten Zukunft bestehen?“ unter der Leitung der Ahrweinkönigin Annabell Stodden. Gemeinsam mit Dr. Gerhard Kreuter (Chefarzt a.D. Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr-Ahrweiler), Claudia Hammer (Deutsche Weinakademie) und der Europaabgeordneten Christine Schneider diskutierten Gäste über die zunehmenden Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Wandel und Weinkultur. Gerade in einer Zeit, in der der Weingenuss zunehmend einseitiger öffentlicher Bewertung ausgesetzt ist, erwies sich das Forum als wichtiger Ort für sachlichen Wissenstransfer und reflektierten Austausch.
Besonders Christine Schneider, Europaabgeordnete, zeigte sich angetan vom Forum. „Das ist heute eine ganz tolle Veranstaltung und ich bin gerne hier an die Ahr gekommen, weil ich auch ein Frühburgunder-Fan bin“ erzählte die aus Landau stammende Politkern. Allen Weininteressierten rät Sie: „
Kommen Sie an die Ahr, hier bekommen Sie grandiose rote Burgunder aus Deutschland zu probieren.“
Besonders großen Anklang fand auch die moderierte Vergleichsprobe unter der Leitung von Alexander Kohnen vom International Wine Institute. Frühburgunder aus Luxemburg, Schweden und Deutschland wurden miteinander verkostet und analysiert – die Veranstaltung war bis auf den letzten Platz gefüllt und zeigte eindrucksvoll, wie vielseitig sich die Rebsorte international entfalten kann.
Den Abschluss bildete ein Vortrag eines Slow-Food-Vertreters aus dem Convivium Bonn zum Thema „Frühburgunder und die Arche des Geschmacks“. Hier wurde einmal mehr deutlich, dass die Beschäftigung mit dem Frühburgunder weit über die bloße Verkostung hinausgeht – sie berührt Fragen der Nachhaltigkeit, der Biodiversität und der kulturellen Identität.
Das Frühburgunder Forum 2025 kann somit in allen Belangen als erfolgreich bezeichnet werden und hoffentlich in der Zukunft noch mehr Gäste von dieser einzigartigen Rebsorte überzeugen. Der Ahrwein e.V. blickt mit Zuversicht und Vorfreude auf das nächste Forum welches in zwei Jahre im Mai 2027 stattfinden wird.
 

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