Jutta Kruft

Rowe-BMW gewinnt hitzigen Eifelkrimi

Nürburg. Das Rennen selbst war geprägt von einem spannenden Zweikampf zwischen dem Team Rowe-BMW und Manthey-Porsche, der bis zum Schluss für Hochspannung sorgte.
Die 53. Auflage des Langstreckenklassikers gewann schließlich das Team Rowe-BMW, das sich in einem packenden Duell gegen den Manthey-Grello durchsetzte. Nach 141 Runden lag das BMW-Team mit Augusto Farfus, Jesse Krohn, Raffaele Marciello und Kelvin van der Linde nur 1:17,810 Minuten vor dem Porsche #911 mit Kevin Estre, Ayhancan Güven und Thomas Preining. Obwohl Manthey-Porsche als Erster die Ziellinie überquerte, wurde ihnen eine Zeitstrafe von 1:40 Minuten auferlegt, gegen die Protest eingelegt wurde – dieser wurde jedoch kurz vor Rennende abgewiesen.
Für Kelvin van der Linde war es der dritte Gesamtsieg beim Nürburgring, nach 2017 und 2022. Der Südafrikaner, der zwei Tage nach seinem 29. Geburtstag Schlussfahrer war, konnte sich über ein perfektes Geschenk freuen. Augusto Farfus gewann das Rennen zum zweiten Mal nach 2010, während Raffaele Marciello und Jesse Krohn erstmals den Gesamtsieg errangen. Platz drei ging an den #54 Dinamic-Porsche mit Bastian Buus, Matteo Cairoli, Loek Hartog und Joel Sturm.
Rowe-Teamchef Hans-Peter Naundorf betonte: »Am Donnerstag sah es noch ganz anders aus. Aber am Ende hat nicht das schnellste Auto gewonnen, sondern das Team, das die wenigsten Fehler gemacht hat. Darauf sind wir stolz.«
Der Rennverlauf war geprägt von einem frühen Zweikampf zwischen Porsche und BMW. Während Manthey-Porsche nach Start von der Pole-Position sofort das Feld anführte, musste sich der Rowe-BMW erst nach hinten arbeiten. Doch Farfus machte in der ersten Runde gleich sieben Plätze gut, und van der Linde schob sich in den ersten Runden noch einmal sechs Positionen nach vorne. Nach einem unverschuldeten Unfall des Falken-Porsche und dem frühen Ausfall des Audi-Titelverteidigers sowie technischer Probleme bei den Mercedes-AMG-Fahrzeugen lief das Rennen frühzeitig auf den Zweikampf zwischen dem »Grello« und dem BMW hinaus.
Ein dramatischer Zwischenfall ereignete sich bei Runde 100: Während einer Code-60-Phase kollidierte Kevin Estre im Porsche mit einem Aston Martin, der sich überschlug. Der Aston Martin wurde zurück auf die Strecke katapultiert, Estre berührte den Wagen beim Überrunden, was eine Zeitstrafe von 1:40 Minuten gegen den Porsche nach sich zog. Manthey legte Protest ein, doch das Rennen ging weiter. In Runde 114 nutzte Farfus eine unglückliche Code-60-Phase des »Grello«, um sich auf der Döttinger Höhe an die Spitze zu setzen. Nach einem Boxenstopp kehrte Manthey-Porsche an die Spitze zurück, was das Finale noch spannender machte.
Am Samstagnachmittag kam es zudem zu einer ungewöhnlichen Rennunterbrechung: Statt Regen oder Nebel war ein Stromausfall die Ursache. Eine defekte Kälteanlage, die die Klimageräte in den Boxen kühlen sollte, überhitzte bei den sommerlichen Temperaturen. Nach einer Pause von rund zwei Stunden und 15 Minuten Stunden wurde das Rennen um 19.45 Uhr wieder aufgenommen.
Insgesamt war das Wochenende ein voller Erfolg – mit einem Rekord an Zuschauern und einem packenden Rennfinale.

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