Mario Zender

Tod eines 3-jährigen Mädchens in Urmersbach: Obduktionsergebnis liegt vor

Die Polizei war mit einem Großaufgebot in Urmersbach im Eimsatz.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot in Urmersbach im Eimsatz.

Bild: Zender

Urmersbach. Ein tragisches Ereignis erschüttert vergangene Woche die kleine Gemeinde Urmersbach im Landkreis Cochem-Zell (wir berichteten): Am 8. Mai wurde ein dreijähriges Mädchen so schwer verletzt, dass es wenig später im Krankenhaus verstarb. Die genauen Umstände der Tat sind noch unklar und Gegenstand intensiver Ermittlungen.
Nach bisherigen Erkenntnissen, so die Staatsanwaltschaft, hielt sich das Kind zum Zeitpunkt des Vorfalls kurz in der Garage des elterlichen Wohnhauses auf. Die Garage war zu einem privaten Fitnessraum umfunktioniert worden. Dort trainierte ein 48-jähriger Nachbar mit Einwilligung des Vaters unter anderem mit Hanteln. Während des nur wenige Minuten dauernden Aufenthalts des Mädchens in dem Raum erlitt es schwere Kopfverletzungen. Trotz medizinischer Versorgung erlag es später im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Unmittelbar nach dem Vorfall verließ der Nachbar die Garage und begab sich in sein eigenes Wohnhaus. Dort versuchte er sich offenbar das Leben zu nehmen. Er legte sich eine Schlinge um den Hals und stellte sich an ein Fenster mit etwa fünf Metern Fallhöhe. Zwar gelang es den alarmierten Polizeibeamten, noch mit ihm zu sprechen und in die Wohnung zu gelangen – sie konnten den Sprung jedoch nicht verhindern. Der Mann starb infolge des Sturzes.
Das Verhältnis des Mannes zur Familie galt laut Staatsanwaltschaft als gut nachbarschaftlich, Hinweise auf frühere Konflikte liegen bislang nicht vor. Ob es sich bei dem tödlichen Vorfall um einen tragischen Unfall oder eine vorsätzliche Gewalttat handelte, ist derzeit noch unklar. Die Staatsanwaltschaft lässt die Todesumstände durch eine weitergehende rechtsmedizinische Begutachtung klären. Laut vorläufigem Obduktionsergebnis erlitt das Kind eine massive stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf, möglicherweise durch eine Hantel verursacht.
Die Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchungen werden voraussichtlich erst in einigen Wochen vorliegen.
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Auch aus Verantwortung gegenüber potenziell gefährdeten Personen verzichten wir weitgehend auf Berichte über Suizide, da diese das Risiko von Nachahmung erhöhen können.
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