Jutta Kruft

Stagnation am regionalen Arbeitsmarkt

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für April vor. (Symbolfoto)

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für April vor. (Symbolfoto)

Bild: Agentur für Arbeit

Mayen-Koblenz. 
Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist in Koblenz im April um 12 auf nun 4.284 gesunken. Das sind 99 mehr Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,7 Prozent und hat sich damit im Vergleich zum Vormonat nicht verändert. Im April 2024 lag sie bei 6,6 Prozent.
Von einer ähnlichen Entwicklung berichtet die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen im Landkreis Mayen-Koblenz, wo zum Monatsende 4.902 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet waren. Das sind 68 weniger als im März, aber 274 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent – 0,1 Prozentpunkt niedriger als vier Wochen zuvor und 0,2 Punkte höher als vor einem Jahr.  
 „Die Entwicklung, die wir schon im vergangenen Monat sehen konnten, setzt sich fort“, be-richtet Thomas Becker, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Die Zahl der arbeitslosen Personen geht saisonbedingt leicht zurück. Trotzdem ist die Arbeitslosenquote höher, als sie zur gleichen Zeit vor einem Jahr war.“
Das habe mehrere Gründe, erläutert Becker. „Die politischen Unwägbarkeiten der vergan-genen Jahre haben sich in den letzten Monaten zugespitzt. Wir befinden uns in einer Wirt-schaftskrise, die auch unsere Region trifft. Gleichzeitig sehen Betriebe sich mit der Heraus-forderung konfrontiert, Unternehmensprozesse zu digitalisieren, um mit dem strukturellen Wandel mithalten und wettbewerbsfähig bleiben zu können. Das führt zu Verunsicherung und Zurückhaltung von Arbeitgebern bei Neueinstellungen.“
Sichtbar wird das auch an der Anzahl der gemeldeten Stellen in der Region. Dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen wurden innerhalb der letzten vier Wochen 581 neue Stellenangebote in und um Koblenz gemeldet. Damit liegen der Agentur derzeit 3.070 Stellen aus Stadt und Kreis vor. Im April 2024 waren es noch 3.375.
 Doch trotz der konjunkturellen Entwicklungen würden passgenau qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte in vielen Bereichen dringend benötigt, so Becker. „Die duale Ausbildung von jungen Menschen spielt da eine wichtige Rolle – und Auszubildende werden in und um Koblenz nach wie vor gesucht.“
Der Arbeitsagentur wurden für dieses Jahr 1.815 Ausbildungsstellen aus der Region gemeldet. Zeitgleich ließen sich 1.439 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Ausbildungssuche durch die Berufsberatung unterstützen. Ende April, also vier Monate, bevor die meisten Ausbildungsverhältnisse beginnen, sind 979 Stellen unbesetzt. Gleichzeitig suchen noch 857 Personen einen Ausbildungsplatz.
Trotz guter Lage für Jugendliche auf der Suche sei die Entscheidung für einen Beruf oder eine Stelle herausfordernd. „Die Ausbildungssuche ist mehr, als nur zu schauen, welche Stelle in der Region frei ist. Da spielen Faktoren wie Interessen, persönliche Eignung, aber auch Mobilität und Erreichbarkeit mit rein. Und schlussendlich ist die Wahl eines Ausbildungsplatzes eine mit einer großen Tragweite. Immerhin geht es um die berufliche Zukunft.“ Becker rät deshalb Jugendlichen und ihren Eltern, das Beratungsangebot der Berufsberatung zu nutzen. „Eine tolle Gelegenheit, Berufe und Betriebe kennenzulernen, ist auch der Besuch einer Ausbildungsmesse – zum Beispiel am 18. Juni bei den Azubispots am Deutschen Eck in Koblenz.“
Kontakt zur Berufsberatung: 0261 – 405 444

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