Zögerliche Belebung am Arbeitsmarkt
Mayen-Koblenz. Die Arbeitslosigkeit ist in und um Koblenz im Mai nur leicht gesunken: Die Arbeitsagentur Koblenz-Mayen zählte zum Monatsende im Stadtgebiet 4.231 arbeitslose Personen, 53 weniger als im April und 81 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,6 Prozent. Vor einem Monat lag sie bei 6,7 und im Mai 2024 bei 6,5 Prozent.
4.764 Arbeitslose, und damit 138 weniger als im April, wurden im Landkreis Mayen-Koblenz gezählt. Dort sinkt die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 4,0 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,9 Prozent.
Dem Arbeitgeberservice wurden innerhalb der letzten vier Wochen 342 neue Stellenangebote aus Koblenz und 264 aus dem Kreis MYK gemeldet. Damit liegen der Arbeitsagentur 2.834 unbesetzte Stellen aus der Region vor – 568 weniger als vor einem Jahr.
Deutliche Unterschiede sind in der Entwicklung der gemeldeten Berufsausbildungsstellen zwischen Stadt und Landkreis im Vorjahresvergleich erkennbar. Wurden im Kreis MYK in diesem Jahr 894 Stellenangebote gemeldet, drei weniger als vor einem Jahr, waren es in Koblenz 1.016 – 258 weniger als im Mai 2024. Allerdings liegt die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen damit nach wie vor über der Anzahl junger Menschen, die eine Ausbildung beginnen möchten. Von den ursprünglich gemeldeten 1.588 Bewerberinnen und Bewerbern aus der Region sind drei Monate vor Beginn der meisten Lehrverhältnisse noch 830 ohne Ausbildungsvertrag. Dem gegenüber stehen 914 unbesetzte Stellen.
„Die regionalen Unternehmen sind zurückhaltend bei der Neuausschreibung von Stellenangeboten, je nach Sektor auch im Bereich Ausbildung. Die politische und wirtschaftliche Lage, in Deutschland, aber auch weltweit, ist nun schon seit einer Weile aus dem Gleichgewicht geraten. Die Androhung von Handelszöllen, internationale Konflikte und Kriege beeinflussen auch den Arbeitsmarkt vor Ort. Arbeitgeber warten länger ab, bevor sie sich um die Nachbesetzung von Stellen bemühen oder gar neue ausschreiben“, erläutert Becker.
Hinzu komme, dass die Transformation des Arbeitsmarktes durch Einflüsse wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz voranschreite, so Becker. „Gerade im Helferbereich werden Tätigkeiten zunehmend automatisiert, Berufe verändern sich oder werden durch neue ersetzt.“ Umso wichtiger sei es deshalb für Betriebe und Beschäftigte, auf eine fundierte Ausbildung und Qualifizierung auch im Berufsleben zu setzen. „Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem Umbruch. Zwar ist die Arbeitslosenquote in der jüngsten Vergangenheit gestiegen, gleichzeitig werden aber Fachkräfte in vielen Bereichen dringend benötigt. Weil die Berufe sich verändern, ist Weiterbildung wichtig, um mit den schnelllebigen Entwicklungen mitzuhalten.“
Die Arbeitsagentur biete deshalb auch für Beschäftigte und Unternehmen Beratungsangebote zu Qualifizierung und den Veränderungen des Arbeitsmarktes. „Die Berufsberaterinnen und -berater im Erwerbsleben unterstützen gemeinsam mit Spezialisten aus dem Arbeitgeberservice dabei, passende Weiterbildungsangebote zu finden“, so Becker.
Kontakt zur Berufsberatung im Erwerbsleben: 0261 – 405 555
Kontakt zum Arbeitgeberservice: 0800 – 4 5555 20