Johannes Mager

CDU geht gegen Lkw-Verkehr in Hillesheim an

Hillesheim. Eine Arbeitsgruppe der CDU will dafür sorgen, dass der Lkw-Verkehr in Hillesheim reduziert wird.

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Vor allem der Lkw-Verkehr in der Hillesheimer Innenststadt stellt alles Verkehrsteilnehmer, insbesondere aber die Anwohner, vor Herausforderungen.

Vor allem der Lkw-Verkehr in der Hillesheimer Innenststadt stellt alles Verkehrsteilnehmer, insbesondere aber die Anwohner, vor Herausforderungen.

Foto: Mager

Seit Jahrzehnten bereits plagt der Lkw-Durchgangsverkehr die Hillesheimer Innenstadt. Nachdem sich der Stadtrat Anfang 2014 nicht klar auf die Ortsumgehung einigen konnte, ist das Thema zum Stillstand gekommen. Bis dahin hatte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) bereits rund 500.000 Euro in die Vorarbeit gesteckt. Die Umgehung ist nicht unumstritten. Sind vor allem die Anlieger insbesondere von der Lärm- und Schmutzbelastung genervt, gab es schon 2007 Proteste aus der Bürgerschaft, da man ein Aussterben der Innenstadt und Umsatzeinbußen befürchtete. Bei einer Bürgerbefragung 2019 hatten sich zwei Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Umgehung ausgesprochen. Die Hillesheimer CDU möchte nun wieder Bewegung in die Angelegenheit bringen. Der Stadtverband hat die Arbeitsgruppe »Mobilität« gegründet, die vergangene Woche zu einer Informationsveranstaltung ins Rathaus eingeladen hatte. Rund 25 Zuhörer und Diskutanten waren dieser Einladung gefolgt. Schon Anfang des Jahres hatte die CDU eine Anfrage an die Landesregierung gestellt, um zu erfahren, »welche Maßnahmen angedacht sind um die Verkehrsbelastung an dem besonders unfallträchtigen innerstädtischen Verlauf der B 421 mit der engen Kurvenführung im Hinblick auf den wachsenden Schwerlastverkehr zu reduzieren«.

Die Antwort war für die CDU ernüchternd. Denn laut Landesregierung ist derzeit nichts geplant. Die aktuellen Regelungen besagen, dass die Kölner Straße (L 26) in Richtung Wiesbaum für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt ist, in die umgekehrte Richtung aber geöffnet. Die Aachener Straße/Koblenzer Straße (B 421) ist für Lkw über 18,75 Meter gesperrt. Günter Leuschen, Sprecher der CDU-Arbeitsgruppe »Mobilität«, hat sich die Mühe gemacht, die Verkehrsschilder um Hillesheim zu diesen Regelungen zu kontrollieren – und kommt zudem Ergebnis, dass manche Schilder unzureichend, manche sogar falsch ausgewiesen sind. Die Belastungen, die Günter Leuschen, der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Wolfgang Heck und der Beigeordnete Gerald Schmitz aufzählten, wurden von den anwesenden Anwohnern bestätigt – darunter Gebäudeschäden, häufigere Renovierungsnotwendigkeit der Aussenfassaden, die Luftqualität im Haus durch Abgase oder alternativ mangelndes Lüften, Wertverlust der Immobilien und Gefahr für die Gesundheit.

Gerald Schmitz berichtete von Gesprächen mit dem LBM. Dort argumentiere man, dass die Ortsumgehung damals abgelehnt worden sei. Die Verkehrsbelastung in Hillesheim habe sich aber laut den Messungen des LBM entgegen der Prognosen nicht verstärkt. Daher sehe man den Bau einer Umgehung jetzt auch nicht als nötig an. »Allerdings trauen wir den Zahlen der Messungen nicht«, so Schmitz. Geld für eine eigene Messung habe die Stadt nicht. Das koste inklusive Gutachten rund 10.000 Euro. Eventuell übernimmt die Verbandsgemeinde Gerolstein die Messung, doch die Antwort auf die entsprechende Anfrage an die VG stehe noch aus. Was nun tun? Der Vorschlag der Arbeitsgruppe ist als erster Schritt, dass die Bürger Lkw, die aufgrund ihres Gewichts oder der Länge verbotswidrig durch Hillesheim fahren, per Handy fotografieren. Über eine noch einzurichtende E-Mail-Adresse sollen diese gesammelt und zur Anzeige gebracht werden. Man hofft, dass sich das bei Lkw-Fahrern rumspricht und der verbotswidrige Verkehr geringer wird.


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