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14 Nothelfer

Die Eifel ist hügelig, rau und katholisch. Letzteres setzt Menschen und Heilige in ein besonderes Verhältnis. Erstere rufen Letztere an, Letztere passen auf Erstere auf, so der Volksglaube. Bestimmten Heiligen werden bestimmte Aufgaben zugedacht.

So ruft der Eifeler, der etwas verloren hat, zum Heiligen Antonius. „Dr Hellije Donatus schötz vüer Bletz unn dr Florian jähnt Führ, Christopherus hält ongewähs en Hank över oss, unn dr Sank Mechel kaste schnack für alles ahnkalle“, so Eifeldichter Fritz Koenn. In Berk werden die 14 Nothelfer besonders verehrt. Die Berker Pfarr- ist auch Wallfahrtskirche zu den 14 Nothelfern. Und die haben praktisch für jeden etwas dabei: Achatius hilft bei Todesangst, Ägidius bei der Beichte. Barbara („Bärb“) ist Schutzpatronin der Bergleute und Artilleristen. Blasius hilft bei Halsleiden, Christophorus („Chress-Stoffel“) sorgt für Rettung aus jeglicher Gefahr. Er ist Schutzpatron der Autofahrer und Flößer. Cyriacus gilt als Helfer in der Todesstunde, Dionysius („Dennis“) hilft bei „Koppeng“ und Seelenleiden. Erasmus ist Helfer bei Leibschmerzen, Eustachius steht den Menschen in schwierigen Lebenslagen bei. Georg („Schösch“, „Schorsch“) ist Helfer bei Kriegsgefahren und Beschützer der Pferde. Katharina („Trien“, „Kett“, „Treng“) gilt als Beschützerin der Frauen, Margareta („Jreet“, „Jreetche“) ist Patronin der Gebärenden, Pantaleon der Ärzte und Hebammen und Vitus („Veit“) schließlich Helfer bei Geisteskrankheit. Nach einer „Dööf“ (Tauffeier) und reichlichem Konsum geistiger Getränke kam ein Eifeler nicht mehr aufs Pferd und rief die 14 Nothelfer um Hilfe. Er nahm von Neuem Schwung und landete auf der anderen Seite des Pferderückens im Mist: „Moot Ihr dann all op eemohl komme? Et hääv jereich, wenn zwei oder drei jehollepe häve . . .“


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