Jemömmels
Die Vorsilbe „Je“ putzt im Rheinfränkischen fast immer etwas runter. „Jemoschels“, „Jedöhns“ unn „Jeräppels“ sind heterogene Ansammlungen beispielsweise aus Schrauben, Nägeln, Muttern und Scheiben. Nichts Halbes und nichts Ganzes, „Jeknömmels“ eben. Meist befinden sich im „Kroosschauss“ (Wunderschublade) des Küchenschranks ein abgebrochenes „Kniepchen“ (Kartoffelmesser) eine Drittel Rolle Isolierband, Dutzende Knöpfe, einige Nadeln, ausrangierte Starbrillen verstorbener Vorfahren, ein Schraubenschlüsselknochen, zwei, drei Schraubenzieher von der Schießbude, Heftzwecken, ein Knäuel Bindfaden und Fahrradflickzeug. „Jestüvs“ ist ein Sammelbegriff für zusammengestampfte Mahlzeiten, auch „Jekäuchs“, „Jepöffs“ für halb vergessene und meist auch vertrocknete Rauchwaren undefinierbarer Herkunft, die man nur im äußersten Notfall hervor „kroost“ (kramt) und in Brand steckt. „Jesööms“ ist die Summe aller Sämereien für Garten und Vorgarten, „Jestecks“ die Packlage im Tiefbau und „Jerähms“ das noch nicht mit Lehm ausgefachte Fachwerkfeld an Neubauten. „Jeräpps“ ist Abgeschabtes, „Jeschlömp“ minderwertiges Fleisch und „Jeschnupps“ Süßigkeiten zum „schnöösen“ (naschen). „Jebönn“ ist der Fußboden, „Jehöchnis“ die Behausung, „Jehööch“ der Bauernhof, „Jelööf“ Laub und „Jelööfs“ oft von Vorwitz gesteuerte Lauferei mit Aushorchen. „Jematt“ ist eine abgemähte Reihe Gras, „Jemähl“ frisch gemahlener Bohnenkaffee und „Jelooch“ Umstände. Maach kee Jelooch!