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Landwirtschaft

Nach dem Krieg haben sich Land- und Forstwirtschaft revolutioniert. Mit dem High-Tech-Maschinenpark und den völlig anderen Betriebsgrößen und Anbaumethoden hat sich auch ein immenser Wortschatz ins Vergessen verabschiedet.

So war „Maa“ (Jauche) eine andere und harmlosere Düngeflüssigkeit als Gülle. Einen „Mösshoof“, früher Statussymbol für reichen Viehbestand, hat längst nicht mehr jeder Bauer. „Mösshooke“ (Misthaken) zum Herunterziehen von Festmist von der Karre braucht kein Mensch mehr. „Spreede“ hat sich erübrigt, das macht der Düngerstreuer („Mistspreiter“) automatisch, auch „Maaschepp“, „Maapomp“ und „Maafass“ sind außer Betrieb. „Höffele“ der „Jromperstöcke“ hat sich erledigt, weil außer im heimischen Garten kaum noch Kartoffeln in der Eifel angebaut werden. „Knolle“ (Rüben) erwachsen heutzutage einzeln größtenteils labortechnisch aufgearbeiteter Pillensaat, früher mussten sie erst in Reihe „jesäät“, dann „jestruch“, schließlich „je-enzelt“ und noch ein weiteres Mal mit dem „Krögger“ „jekrock“ werden. Alles von Hand. „Wees“ (Weizen) und „Zuckeknolle“ dominieren den Ackerbau der Börde, in den Höhenlagen herrscht Grünlandwirtschaft vor. Ehedem wurden mit „Foodeknolle“ (Futterrüben), „Äerpel“ (Kartoffeln), „Konerabele“ (per Hand nachgepflanzte Kohlrabi oder Steckrüben), „Klie“ (Klee) und „Haave“ (Hafer) die Hauptnahrungsmittel für Mensch und Vieh auf den Feldern angebaut. Der Bauernhof war ein geschlossener Kreislauf – der Begriff „Nachhaltigkeit“ war nicht erfunden. Heute dominiert Mais als Futterpflanze. Früher wurden die vier Hauptgetreidearten – neben „Wees“ und „Haave“ auch „Jäersch“ (Gerste) und „Kohrn“ (Roggen) – gesät und geerntet. Als Raufutter fürs Vieh wurden Heu und „Groomert“ (zweiter Schnitt) eingefahren, gutes Gersten- und Haferstroh wurde zuerst als „Foodestrüh“ den Kühen vorgelegt und dann als Unterlage im Stall „jestreut“.


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