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Manni kallt Platt: Botanik

Die Nordeifel hat eigenes botanisches Vokabular, das nicht von Ort zu Ort übereinstimmen muss. So heißt das „Jänseblöömche“ in Hellenthal „Mattesrüesje“, örtlich sagt man laut Fritz Koenn auch „Matzerüsje“. Ersteres käme von „Matthias“ (Festtag 24. Februar), Zweiteres hätte mit der Form ungesäuerten Brots (Matzen) zu tun.

Moos wird „Maus“ oder „Mausplöck“ genannt, „Erbele“ Erdbeeren, „Ömberre“ Himbeeren, „Worbele“ Waldbeeren, „Jannskiersche“ Johannesbeeren, „Brämele“ Brombeeren und „Knüeschele“ Stachelbeeren. Der Ahornbaum wird „Aster“ genannt, „Eech“ die Eiche, Birken auch außerhalb des Wonnemonats „Maie“, Fichten „Dänne“ („Tannen“) und „Besbere“ Binsen. Die Blätter des Huflattichs sind „Bonzelblader“, „Bööch“ ist die Buche, meist in Mehrzahl „Bööche“. „Bööche Bösch“ ist Buchenwald. „Kaschsteie“ sind Kastanien, „Böschlenie“ Narzissen (Osterglocken), „Butscheblader“ die Blätter des stumpfblättrigen Sauerampfers („Suhrampes“). Unausrottbare Quecken sind „Quegge“ oder „Dännjras“. „Fräuscheblom“, die Sumpfdotterblume, übersetzt Fritz Koenn mit „Froschblume“. Feuerbohnen sind „Wölleklöös“, Kohl „Kappes“, Zwiebeln „Öllesch“, „Hejdelich“ Buchweizen, „Ho-ernäppel“ die roten Beeren des Weißdorns, „Kannekröckche“ Zinnkraut, „Kettestrüch“ Löwenzahn, „Kenkesse“ die Früchte der Eibe, „Knorre“ Runkelrüben, „Konnerabele“ Gelbe Rüben, „Murre“ Möhren, „Koernschaat“ Feldsalat, „Krohefooß“ Hahnenfuß, „Müerel“ Vogelmiere, „Noss“ Nuss, „Boomnoß“ Walnuss, „Päerdsru-eß“ Pfingstrose, „Promm“ Pflaume, „U-esterbloom“ Kuhschelle, „Vijölche“ Veilchen, „Fuulboom“ oder „Vu-elskiersch“ (Vogelkirsche) die Eberesche und „Fussboom“ der Buchsbaum. Wacholder ist „Waachheck“, Holunder „Hölder“, „Daneißel“ Taubnessel, „Bröhneissel“ Brennessel und „Butschbart“ Bockskraut. Hauptgetreidearten sind „Ko-ern“ (Roggen), „Haafe“, „Weeß“ (Weizen) und „Jä-ersch“ (Gerste).


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