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Manni kallt Platt: Eigenschaften

Es gibt solche und solche. (Charakter-)Eigenschaften sind breit gestreut: Der eene öss jroff, die andere feng (grob und fein). Es gibt ahnständije Löck un fiese Möppe. Es gibt „Stoppe“ (kleine), Hallefwaaßene (Halbstarke) und „Bonnestange“ (Hochgeschossene).

„Hatt“ ist hart wie Hochdeutsch, „et jitt haade Minsche unn haade Häzze“. Man kann aber auch „hatt kalle“. Dann bedeutet „hatt“ nicht „hart“, sondern „laut“: Das Gegenteil von „hatt kalle“ ist „höersch vespele“ (flüstern). „Hüh“ heißt jäh, „ne hühe Jeck“ ist ein Hitzkopf, bei dem alles „jeng/flöck“ (rasch) gehen muss. „Jazz“ heißt bitter, „jeftisch“ „giftig“ im Sinne von „falsch“ (übellaunig). „E joht jesatz Mensch“ (eine kräftig gebaute Frau) arbeitet besser als „en marerije Knauch“ (Dünne mit hervorstechenden Skelettteilen). „Joot Mann senn“ heißt „Freundschaft“, „en joot Mamm“ ist eine mit allen weiblichen Attributen Ausgestattete, vor allem über der Gürtellinie und „höngen erömm“. Kinder sind „klinzich“ (klein) und im Sommer „bläck“ (nackt), alte Menschen kriegen „jries Hoor“ und werden „katzisch“ oder „katzpuckelisch“, also widerborstig und eigensinnig. „Penningsfützer“ sind von Haus aus „kiepisch“, „kniestisch“ und „kaaschtisch“ (geizig), alte Möhnen „krüetschelich“ (welk), „labbelich“ (unfest), „klotzisch“ (gluckenhaft, ungeschickt) und manchmal auch „knoßelich/knösterich“ (unsauber), zuweilen auch „knuutzisch“ (stur). Durchtriebene sind „loderich“ (gerissen), „nickelich“ (berechnend), „dreckelich“ (gemein) und „weddelich“ (empörend). Nichts spricht dagegen, „lues zo senn“ (schlau), „pengelisch“ (genau), „staats“ (adrett) und „schnack uss“ (geradlinig). Nicht gern gesehen sind Leute, die „schnöselich“ (vorlaut), „schrooh“ (unfreundlich), „schüüf“ (verschwenderisch) „usselich“ (unansehnlich) oder „rammdösisch“ (verrückt) sind.


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