Manni kallt Platt: Kompliziert
Wenn Wilderer Kaninchen mit Drahtschlingen eine Falle stellen, nennt man das zwischen Venn und Ville „ströppe“. Da spart man viele Wörter, wenn man Platt statt Hochdeutsch redet. Da kommt aufs Jahr schnell ein Duden zusammen. Allerdings wird die Leistungsbilanz durch recht poetische Verkomplizierungen der Mundart wieder aufgebraucht, zum Beispiel „Päffemönzschlaach“ für Schreck, „eenem jet wies maache“, „für de Jeck halde“ oder „op et Noijohr bönge“ für veräppeln, „de Nück wärem hann“ oder „eene drbeij hann, der die andere dörjeneen wirp“ für „verrückt“, „dä janze Fommel ömm de Hengesch hange“ für „overdressed“ oder „de Muul schwaade ohne Ophüeres“ für „geschwätzig“. Andere ripuarische Vokabeln verwirren den nur rudimentär rheinisch sprachkundigen Zuhörer ungemein, weil sie nichts, aber auch gar nichts mit der hochdeutschen Entsprechung zu tun haben. Wie zum Beispiel „Schleckstöck“ oder „Suffknodde“ für „Kehlkopf“, „Mutz“ für Tabakspfeife, „Mocks“, „Puut“ oder „Panz“ für „Kind“, „Möpp“ für „Hund“, „Labbes“ für „Tunichtgut“, „Kuhl“ für „Grube“ oder auch „Knorrekuhl“ oder „Knollekuhl“ für „Rübenmiete“. Andere Beispiele sind „Kuggeleboom“ für „Purzelbaum“, „jäng“ oder „flöck“ für „rasch“, „jappe“ für „gähnen“, „Hahnepeck“ für den kleinen Befruchtungsfleck im Hühnerei, „Flöppche“ für „Moped“, „flöppe“ für „Zigarette rauchen“, „Dörpel“ für „Türschwelle“, „Butz“ für „Kuss“ und „staats“ für „stattlich“.