Seitenlogo
mn

Manni kallt Platt: Rainer Wahnsinn

Och en de Eefel öss net alles Jold, watt jlänz. Manche Dinge sind nicht so, wie sie scheinen. So heißt der bekannte Mechernicher Musiker Rainer Pütz keineswegs „Reiner Wahnsinn“, wie manche glauben. Denn der Herr der Tasten leitet nebenbei eine Rockcombo dieses Namens. Dass der Kirchenorganist und Chorleiter diese Sacro-Popband so genannt hat, entspringt eher einem Gag. Rainer Pütz und seine Mannen und Fraulöck von Band und Chor „hann Blödsenn jemaht“, „de Löck“ auf ausgesprochen humorvolle Weise „für de Jeck jehahle“, „de Molli jemaaht“, „önne enne op et Chresskengche jebonge“.

Deshalb haben sie den reinen Wahnsinn, den sie meinten, falsch geschrieben, nämlich wie „Rainer“ mit „ai“, um den Unfug auf die Spitze zu treiben. So kam Rainer Pütz‘ Ensemble zum Titel „Rainer Wahnsinn“. Der Begriff ist also keineswegs selbsterklärend . . . So meinten zwei ältere Damen in der Roggendörper Kapell, wo die Band einmal anlässlich eines Jugendgottesdienstes mit Hardy Hawinkels aufspielte: „Zöngk wann heesch der Rainer ejentlich Wahnsinn?“ Die beiden „Tante“ waren tatsächlich der Meinung, dass sich der in Roggendorf aufgewachsene Rainer Pütz mit „Wahnsinn“ einen Künstlernamen zugelegt hatte. Vor derartigen Verwechslungen nicht gewappnet ist auch die werte Geistlichkeit. So erkundigte sich „Pastuhr“ (in dem Fall Pfarrer Felix Dörpinghaus“ beim Mechernicher Kirchenmusiker, ob er sich nach der Messe für die Musik bei „Rainer Pütz“ oder „Rainer Wahnsinn“ bedanken solle. Bescheiden sagte der höckzedaach en Strömp (Strempt) wohnende Musiker: „Ich lege da keinen Wert drauf, bedanken Sie sich ruhig bei »Rainer Wahnsinn«“ Was Pfarrer Dörpinghaus dann auch tat: Er schritt am Ende der Messe am Keyboard von Rainer Pütz vorbei zum Schlagzeuger Fränk Weiermann, drückte ihm die Hand und sagte: „Vielen Dank für die tolle Musik, Herr Wahnsinn!“


Meistgelesen