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Manni kallt Platt: Sch ...

„Schnack“ ist gerade, „schnuppe“ oder „schnöse“ naschen, „schnorkse“ schnarchen und „schnuve“ schnauben. „Schrooh“ ist grob, unfreundlich, „schrompelich“ faltig, „schäerl“ schielend und „schessetich“ ängstlich. „Esszehhaah“ (Sch) ist jedenfalls der Lieblings-„Buchstaben“ des Eifelers, den er auch dann verwendet, wenn er „Zeehhaah“ (Ch) aussprechen sollte.

Also schreibe ich als gebürtiger Bleibuirer und Bürger der gleichnamigen Kommune „Mechernich“, aber wenn ich den Mund aufmache, dann kommt „Meschernisch“ raus. Bei der Vorstellungsrunde einer Journalisten-Wehrübung mit Kollegen aus dem ganzen Bundesgebiet an der Offiziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck habe isch misch mal mit den Worten vorgestellt: „Scheiße Manfred Lang“, also „Ich heiße Manfred Lang“, worauf die anderen in schallendes Gelächter ausbrachen und mich trösteten: „So schlimm ist der Name doch gar nicht . . .“ Als ich dann fortfuhr, den anderen wehrübenden Redakteurskollegen meine Tätigkeit und meinen Arbeitgeber mit den Worten vorzustellen: „Und isch arbeite als Redakteur für die Kölnische Rundschau“, da sagte ein Oberst gelassen: „Man hört es“. Aber es ist immerhin noch besser, als Native-Speaker das „Sch“ zischen zu lassen, als es mit „Ch“ an der vermutet richtigen Stelle zu versuchen. Das geht bei uns Eifelern nämlich grundsätzlich schief, und heraus kommen erbarmungswürdige Formulierungen wie: „Guck mal da, vor der Kirsche, was für ein wunderbarer Kirchbaum.“ Oder Sie fragen in der Buchhandlung, ob auch „Ficher-Tachenbüscher“ im Angebot sind. Oder Sie sagen als eifrige/r Katholik/in, dass Sie selbstverständlich das Freitagsgebot einhalten: „Bei uns komp jede Taach Fleich auf der Tich – unn freitaahs Fich“.


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