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Manni kallt Platt: Zusammengezogen

Die Eifeler sind ein wortkarges Völkchen, in Sonderheit die „Mannsmensche“ oder „Mannslöck“. Böse Zungen behaupten, sie kämen sogar an ihrem Hochzeitstag mit drei Vokabeln aus: „Joo“ am Traualtar auf die Frage: „Wollen Sie die hier anwesende Billa Schmitz ehelichen, ihr die Treue halten, bis dass der Tod Euch scheidet?“ (Wohlgemerkt nicht „Ja“, sondern „Jooo“, die Eifeler Unverbindlichkeitsfirmel . . .)

Das zweite Wort am Hochzeitstag lautet „Pross“ zu Beginn des Hochzeitsessens und das Dritte „Da jö!“ als verbales Vorspiel zur Hochzeitsnacht . . . Das sind böswillige Gerüchte. Nichts als die Wahrheit sind vom Eifeler zusammengezogene Redewendungen, die das Verständnis des Dialektes durch Not-Native-Speaker („Immis“) weiter herabsetzt. Wobei „Hammer?“ (Haben wir?), „Kommer?“ (Kommen wir?), „Sommer?“ (Sollen wir?) und „Jommer?“ (Gehen wir?) noch die harmloseren Varianten sind. Betritt einer einen Raum mit drei ihm wohlbekannten Personen, könnte er „Tach zesamme“ sagen. Sachterabernisch. Häufig wird er die einzelnen auf abgehackte Weise beim Namen nennen. Etwa so: „Tachanna, Tachopa, Tachaujuss!“ Wobei es durchaus passieren kann, dass andere im Raum befindliche Menschen gar nicht gegrüßt werden. „Kapassiere, wellstemaache?“: Sowas kann vorkommen, was wollte man dagegen unternehmen? Unentschlossenheit ist dem Eifel- und Bördenbewohner ein Gräuel: „Hootahn, hootaff, Mankelaah, Mankeluss, Wees-de-ejentlichnet-wattdewells?“ Antwort: „Schweeßdonet!“ (Ich weiß es doch nicht!) Wobei es passieren kann, dass dem Gegenüber spätestens jetzt die Hutschnur platzt: „Weeßdensjetwatt?“ (Weißt Du was?) „Schjohneckeschalleen“ (Dann gehe ich eben alleine!) Dannnovendanna, Nahtmatthesfutzdelampus , Tschüssopa!


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