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In der Eifel gibt es nicht nur „staats Fraulöck unn staats Mannsmensche“ (= stattlich, schön). Es befinden sich auch weniger prachtvoll ausgestattete Exemplare zwischen Ville und Venn. Solche ohne Harre auf dem Kopf („Pläät) zum Beispiel und speziell Frauen mit Haaren auf den Zähnen („Drajooner“, Wöddehex“, Feldwäbel, „Preck“, „Dondewödde“).

Sture „Mannslöck“ heißen je nach Eifelecke „Küüles“ oder „Knüüles“, auch „Küülkopp“ (von Kaulquappe). Unflätige Mannspersonen werden „Söuert“, „Schweinickel“ oder „Sounickel“ genannt, mannstolle „Wiever“ „Lööt“, „Flööt“, „Rööts“, „Tef“(je), „Töösje“ oder „Soudier“. Auch für schwatzhafte „Madämche“ hat Manfred Konrads in seinem Standardwerk zur Mundart des Wildenburger Ländchens „enne janze Hoof Ussdröck“ gesammelt: zum Beispiel „Bätsch“, „Batschjeschier“, „Traatsch“ und „Klabei“. Wenn die dörfliche Nachrichtenagentur auf zwei Beinen zur Verbreitung ihrer Neuigkeiten auch noch von Haus zu Haus unterwegs ist, dann wird sie sprachlich zum „Rennkeißel“. Nachlässige und unordentliche Männer werden in der Eifel „Schlodderjanes“ (von „schloderisch“) genannt, faule „Fuulhoof“, „fuul Sou“, „Fuulich“, „Dösterich“ oder „Lämpes“. Ein gutmütiger „Kärel“ ist ein „Lüppes“ oder „Flüppes“, oft in Verbindung mit dem Eigenschaftswort „treu“, „tröie Flüppes“. Ein Schläger wird im Ländchen „Rollbats“ oder „Schmesser“ genannt, ein Trinker „Söffe“, „Vollert“ oder, wenn er über Gebühr lange in der Kneipe („Wietschaff“) ausharrt, „Klöffbotz“. „Dickmadämchen“ heißen in Eifeler Mundart, wenn sie gut gebaut sind, „Aaachbackebärbche“. Wenn sie zur Überfülle neigen, werden sie allerdings rasch zur „Maschien“, „Vomsch“, „Matsch“ oder „Matschkoh“.


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