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Von „Kläppe“ böss „Klöösje“

Weder aus dem Deutschen, noch aus dem Französischen scheinen eine Reihe Eifeler „Spezialausdrücke“ zu stammen. Mit „Kläppe“ ist das Anschlagen einzelner Glockentöne gemeint, kein Läuten („Lögge“). So wurden früher Todesfälle im Dorf angezeigt, je nach Signal konnte man heraushören, ob Mann, Frau oder Kind gestorben war. Der Mundartausdruck für Sterbende ist denn auch „Et kläpp ömm“ (oder eben „ihr“).

Ne „Klätsch“ oder „Klatsch“ ist eine Portion („ne Klätsch Klatschkies“), „klätsche“ heißt nicht nur kleckern, sondern „verputzen“, der „Pützer“ (Stuckateur) wird auch „Pliesterer“ genannt oder, weil es in diesem Dorf besonders viele davon gibt, „Märmarene“. „Klatschmoll“ ist die Amsel (auch „Schwatzmäerdel“), im übertragenen Sinne auch „Schlabbeschnöss“ (Klatschtante). „Klattermelech“ ist angesäuerte Dickmilch, „Kleiert“ schwerer Lehmboden und „Kläuert“ (auch „Klausack“, „Klaumaanes“) ein Dieb. „Klenkemoll“ oder „Klenkemöll“ sind Amphibien, „Klöösje“ Nachschlüssel, „Klöpp“ Prügel, „Klöppele“ Stöcke, „Klotz“ die Glucke und „Klühr“ die Farbe (von Couleur). „E Kluuster“ (siehe „Kloster“) ist ein Schloss (sic!), „Knävell“ ein Kanten Brot, „Knövvele“ Finger, „Knäll“ Späße, „Kneggelskroom“ (vom Murmelspiel „Kneggele“) unbedeutende Kleinigkeiten, „Kneies“ Lamentieren, „kneusele“ sich unaufhörlich beschweren. „Knibbelskroom“ ist „Piddelsäerbeet“ und was für Feinmotoriker. Fritz Koenn lässt in seiner Definition „Knibbeler“ mit ihren geschickten Händen etwas „Knibbelijes“ vollbringen, eben „knibbele“. „Knätsche“ ist Zerdrücken, „me knätsch zom Beispiel de Äerpel, dann pack de Zaus beiss!“ „Kniep“ oder „Kniepche“ ist ein Küchenmesser(chen), „kniepe“ oder „flitsche“ mit den Augen zwinkern, Geizkragen sind „kniestisch“, Augen wie Knöpfe sind „Knöf“ oder „Knöpp“. Wer „de Knöf zoodeet“ ist gestorben, und wenn et „knöpp“, dann ist etwas entzweigegangen.


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