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Kleines Sommerloch auf dem Arbeitsmarkt

Im Landkreis Mayen-Koblenz werden Ende Juni 3.755 Arbeitslose gezählt – 28 weniger als vier Wochen zuvor und 82 weniger als im Juni 2017. Die Arbeitslosenquote liegt nach wie vor bei 3,2 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter jener des Vorjahres.

Das Besondere: Mit einem Plus von 58 im Landkreis sind es ausschließlich junge Leute unter 25 Jahren, bei denen die Arbeitslosigkeit in den letzten Wochen zugenommen hat. Ein übliches Phänomen, das stets vor den großen Freien auftritt, erklärt Ulrike Mohrs, die Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Ausgelöst wird dieses kleine Sommerloch von jenen jungen Leuten, die in den letzten Wochen die Schule verlassen oder ihre Ausbildung beendet haben und erst nach den Ferien weitermachen -  sei es mit Schule, Studium, Ausbildung oder einer neuen Beschäftigung. Diese Pause, die sich zwangsläufig aus den unterschiedlichen Terminen von Schul- oder Ausbildungsende, Studienbeginn und Einstellungsdatum ergibt, ist spätestens im September oder Oktober vorüber und die Arbeitslosigkeit geht wieder zurück.“ Da auch viele Betriebe im Sommer nur auf Sparflamme fahren, wirken sich die Ferien regelmäßig auch auf den Stellenmarkt aus: 409 Angebote aus dem Landkreis wurden dem Arbeitgeberservice in den letzten vier Wochen von den Betrieben in der Region gemeldet. Im Mai waren es im Umland 176 mehr gewesen. Insgesamt zählt die Arbeitsagentur damit zurzeit 2.488  offene Stellen im Landkreis. Das sind zwar im Landkreis 148 weniger als vor einem Jahr, als die Ferien zwei Wochen später starteten. Ablesen lässt sich das saisonale Geschehen auch beim Blick auf die beiden Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB), die die Arbeitslosigkeit regeln. Im SGB III - wo  die Unterstützung für jene Menschen geregelt ist, die über die Arbeitslosenversicherung abgesichert und meist nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind – stieg die Arbeitslosigkeit um 40 auf 985. Vor einem Jahr waren hier noch 46 Menschen weniger gemeldet. Im Landkreis wurden 1.761 Frauen und Männer im SGB III gezählt - 31 mehr als vier Wochen zuvor und 49 mehr als vor einem Jahr. Im SGB II - dort werden all jene Arbeitslosen ausgewiesen, die Grundsicherung (Hartz IV) erhalten und vom Jobcenter betreut werden - weist die Statistik für den Landkreis Mayen-Koblenz 1.994 Menschen aus - 59 weniger als im Mai und 131 weniger als im Juni 2017. Anders als beim Arbeitsmarkt, auf dem es im Sommer üblicherweise ruhiger zugeht, wird es in Sachen Ausbildung zurzeit eher hektischer – was besonders für diejenigen jungen Frauen und Männer gilt, die die Schule beendet, aber noch keinen Ausbildungs- oder Studienplatz gefunden haben. Ihnen widmen sich die Berufsberater der Arbeitsagentur derzeit mit Hochdruck. „Noch werden jeden Tag junge Menschen eingestellt und die Auswahl an offenen Stellen ist groß“, betont Ulrike Mohrs. „Aber wer bis jetzt noch keine klare Vorstellung davon hat, wie es mit ihm oder ihr weitergehen soll, der sollte sich schnellstens bei uns melden und von unseren erfahrenen Beratern helfen lassen.“   Im Umland gelten von ursprünglich 1.189 jugendlichen Bewerbern noch 471 als unversorgt, während von 1.382 gemeldeten Lehrstellen 596 bislang noch nicht besetzt werden konnten. Kontakt zur Berufsberatung über die kostenlosen Servicenummern:
08 00  / 4 55 55 00 (Jugendliche / Eltern ) oder 08 00  / 4 55 55 20 (Arbeitgeber). Foto: Archiv


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