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Weniger Arbeitslose im September

Im Landkreis Mayen-Koblenz sind zum Monatsende 4.447 Menschen arbeitslos gemeldet – 228 weniger als vier Wochen zuvor. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent, das sind 0,2 Punkte weniger als im August.
Die Agentur für Arbeit in Mayen. Archiv-Foto.

Die Agentur für Arbeit in Mayen. Archiv-Foto.

Ernüchternder ist der Vergleich zum Vorjahr: Damals waren im Landkreis 1.057 Personen weniger arbeitslos. Die Quote lag im MYK-Kreis bei 2,9 Prozent. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen wirkt sich auf beide Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB) aus, die sich mit der Arbeitslosigkeit befassen. So gab es in Koblenz im SGB III (Arbeitsagentur) mit 1.669 Arbeitslosen einen Rückgang um 126, im Landkreis sank die Zahl der Arbeitslosen in diesem Rechtskreis um 156 auf 2.659.  Im Landkreis sank der Wert um 72 auf 1.788.   Auch der Stellenmarkt erholt sich langsam. Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen 279 neue Stellen von Koblenzer Betrieben gemeldet, aus dem Landkreis kamen 304 hinzu. Die Gesamtzahl der Stellenangebote stieg damit auf 1.222 in der Stadt und 1.473 im Kreis. Dies sind jedoch immer noch 1.683 Stellen weniger als vor einem Jahr (Stadt: - 748/ Landkreis: - 935). Wichtigstes Instrument, um die Folgen der Corona-Krise am Arbeitsmarkt abzumildern, bleibt die Kurzarbeit. Nachdem es in den ersten Corona-Wochen einen regelrechten Ansturm auf die Arbeitsagentur gab, ist die Zahl der neugestellten Anzeigen mittlerweile allerdings stark rückläufig. So zeigten in den letzten vier Wochen 6 Betriebe aus der Stadt für 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit an. Insgesamt gab es hier seit Anfang April 1.735 Anzeigen für 30.109 Beschäftigte. Zwischen April und September 2019 waren es 3 Betriebe und 28 Beschäftigte. Im Landkreis zeigten in den vergangenen vier Wochen 22 Betriebe für 282 Beschäftigte Kurzarbeit an. Von April bis Ende September 2020 waren es 2.174 Unternehmen und 23.354 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Demgegenüber stehen 7 Betriebe und 120 Beschäftigte, für die zwischen April und September 2019 Kurzarbeit angezeigt wurde.  Da mit einer solchen Anzeige lediglich die Möglichkeit geschaffen wird, Kurzarbeit zu nutzen, ist dies jedoch nur ein Indiz dafür, wie viele Betriebe und ihre Mitarbeiter(innen) diese Unterstützung tatsächlich geltend machen. Klarheit wird es erst verzögert geben, da die Abrechnung im Nachhinein erfolgt und die Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, ihre Unterlagen bei der Arbeitsagentur einzureichen. Zwar sei der Arbeitsmarkt damit noch weit davon entfernt, die Folgen der Krise überwunden zu haben, erklärt Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Aber es ist ein beruhigendes Zeichen, dass Teile der Wirtschaft sich offenbar ganz langsam erholen und der Arbeitsmarkt zumindest seinen Rhythmus wiederfindet. Das sah im Frühjahr noch sehr viel schlechter aus.“   Wie es in den nächsten Monaten weitergehe, hänge maßgeblich davon ab, wie stark sich der derzeitige Anstieg von Neuerkrankungen auf die Wirtschaft auswirke, erklärt Frank Schmidt. „Selbst wenn ein zweiter Lockdown vermieden werden soll, kann sich eine sehr hohe Zahl von Erkrankten für die Erholung des Arbeitsmarktes als äußerst hinderlich erweisen. Eine sorgsame Einhaltung der Hygienevorschriften schützt deshalb nicht nur die Gesundheit, sondern womöglich auch den Job.“ Auf dem Ausbildungsmarkt wird traditionell Ende Oktober Bilanz gezogen, Septemberzahlen liegen deshalb nicht vor. Insgesamt hat sich die Vermittlung von jungen Leuten an Ausbildungsbetriebe in diesem Jahr durch den Lockdown erheblich verzögert. Deshalb wird damit gerechnet, dass diesmal relativ viele Ausbildungsverhältnisse mit Verspätung an den Start gehen. Derzeit versucht die Berufsberatung jedenfalls noch mit Volldampf, interessierte junge Menschen und Betriebe zusammenzubringen.


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