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Zerstörung, die sprachlos macht

Drei Jahre ist es her, dass der pensionierte Polizeibeamte Peter Wichmann aus Siebenbach Zeuge eines schrecklichen Unfalls wurde. Ein junges Ehepaar aus Italien verunglückte vor seinen Augen tödlich mit dem Motorrad.

Obwohl er in seiner Karriere viel gesehen hat, sind es die Eindrücke des 13. August 2014, die Peter Wichmann nicht vergessen kann. Ein Motorrad überholte ihn, als er in Richtung Adenau, auf Höhe der Hohen Acht, unterwegs war, und mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidierte. Der ehemalige Polizist versuchte sofort mit anderen Augenzeugen Erste Hilfe zu leisten. Doch für das junge Ehepaar aus Italien, das unter dem Auto begraben wurde, kam jede Hilfe zu spät. Noch heute spuken die Bilder in seinem Kopf und ihm ist deutlich anzumerken, dass er noch immer tief betroffen ist. Was ihm hilft, ist das kleine Kreuz an der Unfallstelle, das an die jungen Leute erinnert. Liebevoll bepflanzt er es zu jeder Jahreszeit neu und zündet regelmäßig eine Kerze an. "Ich fahre eigentlich täglich an der Stelle vorbei und ich muss jedes Mal daran denken, was damals passiert ist." Die kleine Gedenkstätte ist aber nicht nur ihm ein Trost. Auch den Familien, die in Süditalien leben und mit der er seit dem Unfall in engem Kontakt steht, hilft es zu wissen, dass an ihre Kinder gedacht wird. Doch vor zwei Jahren begann eine Serie, die sprachlos macht. Immer wieder wird die Kerze entwendet und die Gedenkstätte verwüstet. "Das ist eine Lumperei und trifft mich persönlich. Es geht mir nicht um die Kosten, die durch die Zerstörung entstehen. Aber diese Sinnlosigkeit macht mich wirklich betroffen", so Wichmann. Obwohl er bereits verschiedene Maßnahmen getroffen hat, kommt es immer wieder zu der mutwilligen Zerstörung. "Ich wünsche mir, dass diese Sache aufhört. Vielleicht sind vorbeikommende Autofahrer in Zukunft auch aufmerksamer und achten darauf, wer sich an dem Kreuz zu schaffen macht", hofft der engagierte Rentner. Foto: privat


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