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Unparteiischer auf und neben dem Platz
»Als Raphael Lamm seinen Rückzug bekannt gegeben hat, war klar, dass ein Generationenwechsel erfolgen musste«, so Bernd Mommertz. Etwa 20 Jahre älter ist sein Vorgänger im Amt. Und so hat sich der neue Mann an der Spitze ein Team geformt, das zu ihm passt. »Ich bin stolz, einstimmig gewählt worden zu sein«, unterstreicht der Fußballkreis-Vorsitzende, habe er sich doch in der Vergangenheit nicht immer nur Freunde gemacht. Aber sein Engagement scheint überzeugend zu sein.
Schiris gesucht
Von Klein an schlägt das Herz von Bernd Mommertz für den Fußball. Viele Jahre war er selbst am runden Leder aktiv, wechselte dann verletzungsbedingt ins Dress des Unparteiischen. »Eine ganz wichtige Aufgabe auf und neben dem Platz«, unterstreicht Mommertz. 25 Jungschiedsrichter sind aktuell zwischen Baesweiler und Kalterherberg unterwegs. »Wir müssen dringend mehr Nachwuchs finden, denn viele meiner Kollegen sind in die Jahre gekommen und denken ans kürzer treten oder gar aufhören. Sie halten uns aber die Treue, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten.« Daher suche man »Leute mit Pfiff«. Man könne seinem Hobby treu bleiben und gleichzeitig einen kleinen Nebenverdienst einstreichen, zählt Mommertz Gründe auf.Vom Spieler zum Schiri
Oft sei es ein Motivationsproblem, dass junge Menschen dazu verleitet, die Pfeife rasch wieder an den Nagel zu hängen. »Wie bei den Fußballern selbst, schaffen es natürlich nur die Wenigsten in die höchsten Spielklassen. Man muss sich durchbeißen, auch einmal anecken und sich einfach die Freude am Fußball erhalten«, wirbt Mommertz gerade um Fußballer, die aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr gegen den Ball treten, aber sich auf dem grünen Geläuf zu Hause fühlen. Jüngstes Beispiel: Stürmer Erhart Balint. Seit sechs Jahren gehört Bernd Mommertz bereits den Kreis-Gremien als Staffelleiter von unterschiedlichen Senioren-Spielklassen mit Nordeifeler Beteiligung an, 2012 dann wurde er stellvertretender Vorsitzender. Jetzt möchte Mommertz Moderator zwischen den verschiedenen Ausschüssen und Interessengruppen sein. Sein größtes Ziel: »Möglichst viele Vereine und Mannschaften im Spielbetrieb halten.«Spiele am Freitag
Das sei schwierig genug - der demografische Wandel mache auch vor den Fußballplätzen nicht halt, zudem habe sich das Freizeitverhalten geändert. »Das Angebot wird breiter und die Zeit knapper«, bedauert Mommertz. Fußball stehe nicht mehr bedingungslos an erster Stelle. Der Fußballkreis-Vorsitzende: »Koordinieren Sie mal ein Jugendtraining, von einem Spieltag in der Woche ganz zu schweigen.« Der Fußball, die Funktionäre, Vereine und Spieler müssten sich der veränderten Situation stellen. Eine Möglichkeit sei ein flexiblerer Spielbetrieb. »Warum soll nicht auch freitags abends Fußball gespielt werden können, wenn die Mannschaften das wünschen?« stellt Mommertz zur Diskussion. Zudem glaubt er, dass Spielgemeinschaften ein guter Weg für viele Vereine, gerade in der Nordeifel sind. »Brand hat so viele Einwohner wie die ganze Nordeifel - um konkurrenzfähig zu sein, muss man sich zusammen schließen«, versichert der Kesternicher, dessen Heimatverein sowohl im Junioren- wie Seniorenfußball bereits mit Nachbarorten kooperiert.Spielgemeinschaften
Es könne doch für alle Beteiligten gewinnbringend sein, wenn mehrere Orte gemeinsam eine gute Mannschaft für die Kreisliga B oder gar Höheres auf die Beine stellen und die Hobbyfußballer dann eben in C- oder D-Klasse antreten. Aktuellstes Beispiel seien TV Höfen und Bergwacht Rohren, die zur neuen Spielzeit fusionieren. Dass dadurch Derbys verloren gehen, lässt Mommertz nur bedingt gelten. »Auch bei den Zuschauern hat sich doch einiges geändert - der große Zuspruch ist nur noch sporadisch vorhanden, weil die Familie nicht zwangsläufig den Sonntag auf dem Fußballplatz verbringt.«Teamarbeit
»Ich habe noch viele Ideen, wie wir unseren Sport und besonders den Fußballkreis mit all seinen Vereinen zu einer positiven Zukunft verhelfen können«, unterstreicht Mommertz. Doch das gehe nur in Teamarbeit - und auf dieses Team hoffe und setze er in seiner Amtszeit, die bis 2019 dauert. www.aachen.fvm.de
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