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Thomas Förster

45 Kinder bleiben »unversorgt«

Nordeifel (Fö). Städteregion Aachen rührt weiter die Werbetrommel - Eltern fühlen sich alleine gelassen

Der Platz ist da, der Nachwuchs auch: Doch die Erzieher fehlen, sodass 45 von 1700 Kindern in der Nordeifel nicht in Kitas oder Tagespflege betreut werden können.

Der Platz ist da, der Nachwuchs auch: Doch die Erzieher fehlen, sodass 45 von 1700 Kindern in der Nordeifel nicht in Kitas oder Tagespflege betreut werden können.

Bild: Archiv

Eifel (Fö). »Alles wird teurer, aber arbeiten gehen kann meine Frau nicht, weil uns die rechtlich zugesicherte Kinderbetreuung verwehrt bleibt«. Eltern von kleinen Kindern in der Eifel sind sauer, schließlich kann die Städteregion Aachen 45 Kindern keinen Betreuungsplatz anbieten. »Wir haben alle betroffenen Eltern angeschrieben bzw. angerufen und ihnen mitgeteilt, dass es aufgrund der nicht besetzten Fachkraftstellen in diesen Gruppen bis zu einer konkreten Platzzuweisung für ihre Kinder noch eine momentan nicht bestimmbare Zeitspanne dauern wird«, erklärt Pressesprecher Detlef Funken.

»Wir sind am Freitag informiert worden, dass wir ab Montag keinen Betreuungsplatz haben«, moniert ein Vater in einer Interessengruppe in Kesternich. Dabei sei ihnen ein Platz zugewiesen worden, der aber jetzt nicht betreut werden kann. Die Folge: Die Mutter kann nicht arbeiten gehen, obwohl ihr Arbeitgeber sie lieber heute als morgen wieder im Büro sehen würde. »Uns fehlt Einkommen, vielleicht verliert meine Frau auf Dauer ihren Job und Hobbys wie das Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr müssen überdacht werden, wenn uns auf andere Weise Zeit und Geld geraubt wird«, findet man drastische Worte.

Die Erziehungsberechtigten kritisieren, dass die Städteregion als Jugendamt-Behörde viel zu spät reagiert habe. »Leider entzieht sich die Ursache der Misere, nämlich der Fachkräftemangel, weitestgehend den Einflussmöglichkeiten der Verwaltung«, verteidigt sich die Städteregion. Alle Werbekampagnen würden fortgeführt und zum Teil noch erweitert. Als weitere Maßnahme werden ab sofort alle Stellen unbefristet ausgeschrieben.

»Auch die Möglichkeit des Platz-Sharing, also dass sich mehrere Kinder einen Betreuungsplatz teilen, sei nicht umgesetzt worden«, kritisieren die Eltern hingegen. Man wolle keine rechtlichen Schritte einleiten, sondern habe nun weitere Gespräche mit den Entscheidungsträgern im Haus der Städteregion gesucht.

Doch neue Erzieher wird auch dies nicht herbei zaubern können.


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