65 Jahre lang großes Glück

Es war der erste Kirmesball nach Ende des Zweiten Weltkrieges, der zwei Menschen zusammen führte, die am Samstag Eiserne Hochzeit feiern. Am 5. Januar 1954 gaben sich Gertrud Strauch aus Höfen und der Mützenicher Reinhold Schütt das Ja-Wort - und es gilt bis heute.
So wird am kommenden Samstag, 5. Januar, im Kreise der Familie das außergewöhnliche Ehejubiläum gefeiert.

Gegenüber der Eltern gebaut

1946 kennengelernt, erhielt das junge Paar 1952 die Möglichkeit, auf einem Grundstück von Gertrud Schütts Eltern ein Wohnhaus zu errichten. Nach dem Bau wurde 1954 geheiratet, es folgten drei Kinder (Manfred, Christel und Gerd) - heute bereichern zwei Enkel die Familie des Jubelpaares.
Reinhold Schütt war Eisenbahner, fand seine erste Anstellung am Bahnhof Roetgen, wechselte später nach Aachen und ins belgische Grenzgebiet.

Kinder hüten und »Fremdenzimmer«

Seine Frau führte nicht nur den Haushalt und erzog die Kinder, sie lernte auch das Stopfen und übte es für eine Aachener Firma aus. Zudem kümmerte sie sich um die Gäste in zwei Ferienzimmern, die die Schütts den Besuchern der Eifel anboten. Reinhold Schütt baute sich einen eigenen Tennisplatz samt Blockhaus für die Freizeitspieler des »weißen Sports« und reiste mit seiner Frau in den Jahren rund ums Mittelmeer. Krankheiten haben den Alltag für die 88-Jährige beschwerlich gemacht. »Reinhold hilft, wo er kann. Ist es nicht schön, wenn man sich im Alter so aufeinander verlassen kann und füreinander da ist«, ist Gertrud Schütt dankbar. Eine Haushaltshilfe unterstützt das Rentnerpaar. »So können wir den Alltag in den eigenen vier Wänden bewältigen«, freut sich Reinhold Schütt. Übrigens: Eine kleine Feier gab es bereits. Schließlich war die standesamtliche Trauung bereits am 5. Dezember 1953. »Aber wir feiern natürlich unsere kirchliche Hochzeit«, freuen sich Gertrud und Reinhold Schütt auf ein schönes Fest im Kreise ihrer Liebsten.