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Auf den Spuren des »grünen Zauns«

Sturheit und Feingefühl, Maloche und Liebe zur Natur - dass es die einzigartigen Flurhecken rund um Eicherscheid noch gibt, ist durch viele Faktoren begründet. Über 100 Kilometer ziehen sich die teilweise jahrhundertealten Rotbuchenhecken über die Fluren. Dass sie nun als spannender Rundwanderweg erlebbar werden, macht den »grünen Zaun« zu einem zukunftsfähigen Naturdenkmal.

»Auf den Spuren der Flurhecken« lautet der Titel des neuen Themenwanderweges, der 7,8 Kilometer lang rund um Eicherscheid führt. Dabei kann man nicht nur eine Besonderheit in der Eifellandschaft entdecken, sondern erfährt an sieben Infotafeln Wissenswertes. Aufbereitet für Jung und Alt: Während Eicherscheider Persönlichkeiten kulturlandschaftliche oder ökologische Aspekte schildern, begibt sich der »Schornsteinfeger« mit den Kleinen auf eine spaßige Entdeckungstour.
Wenn man am Spielplatz (Bachstraße) startet, sollte man den so genannten »Heckenrucksack«, den man im Eicherscheider »Konsum« ausleihen kann, unbedingt dabei haben.

300 Jahre alt

An Station eins erzählt Josef Arnolds. warum vor etwa 300 Jahren die ersten Buchenhecken zwischen Äckern und Viehweide gepflanzt wurden, wie sie vor dem Eifelwind schützen und wie wertvoll das Brennholz war und ist.
An der zweiten Station kommt die Rotbuche, aus der die Eifeler Flurhecken bestehen, selbst zu Wort: Dort erfährt man, wem die Rotbuche alles Schutz und Nahrung bietet und warum gerade sie sich als »grüner Zaun« zwischen den Weideflächen oder als »grüne Wand« an der Westseite der Häuser eignet.
Nach einem Abstecher zum neuen Eifelblick »Worbelescheed«, der eine traumhafte Sicht über das Rurtal bis zur Dreiborner Hochfläche bietet, geht es zu Station drei. Dort erklärt Paul Förster, wie sich die Eicherscheider gegen die Flurbereinigung gewehrt und das Kulturgut »Flurhecken« erhalten haben.

Interaktives Lernen

An Infotafel vier wartet das interaktive »Grüne Klassenzimmer« auf die Naturfreunde. Dort gibt es viele spannende Aufgaben und Anregungen für Kinder sowie interessante Hintergrundinformationen für Lehrer und Begleiter. Das pädagogische Begleitmaterial steht unter www.rursee.de zum Download bereit.
Übrigens: Geo-Caching auf dem Flurheckenweg ist unter www.geocaching.com möglich
An der fünften Station dann schildert Viktor Förster, warum die regelmäßige Pflege durch Schneiden und Sägen so wichtig ist, warum dies nur im Winter erfolgen darf und wie man wertvolles Werk- und Möbelholz aus der Hecke bekommt.
An Station sechs widmet sich der »Flurheckenweg« den Haushecken, von denen es etwa 80 in Eicherscheid gibt. Dahinter verbergen sich die typischen Eifeler Fachwerkhäuser vor dem scharfen Nordwestwind. Winfried Löhrer erklärt, worauf man schon beim Anpflanzen achten muss.
Nun bietet sich ein kurzer Abstecher zum Bauernmuseum an, das viele alte Gerätschaften beheimatet. Anmeldung unter Tel. 02473/8252.

Hamen machen

Kulturhistorisch wird es dann an der letzten Station. Der leider bereits verstorbene Eduard Claßen ruft das Hamenmachen, das im 19. Jahrhundert fast jeder Eicherscheider beherrschte, ins Gedächtnis. Hamen sind ein wichtiger Bestandteil des Zuggeschirrs zum Anspannen von Kühen oder Pferden. Das krumm gewachsene Holz der Rotbuche eignet sich besonders gut für die Herstellung, denn es ist elastisch, sehr belastbar und lange haltbar.
Alle aktuellen Infos gibt es unter www.eicherscheid.de/flurheckenweg/


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