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Bedürftige schämen sich

Peter Borsdorff aus Düren, der Mann mit der Sammelbüchse, machte auch wieder beim Rursee-Marathon mit. Er lief die 5-km-Strecke und sammelte dabei für bedürftige, behinderte und kranke Kinder aus der Region, wie er es seit über 20 Jahren macht. Seinen ursprünglichen Plan, im Rahmen der Siegerehrung am Sonntag im Zelt an zwei Eifeler Familien Spenden zu übergeben, konnte er diesmal nicht durchführen.

Aus der ersten Familie, in der ein tumorkrankes dreijähriges Mädchen betreut wird, erreichte ihn die Nachricht, dass das Kind sich erneut einer Operation unterziehen musste und die Familie deshalb nicht kommen könne. Deshalb fuhr er hin und überreichte einige Tage vor dem Rursee-Marathon 3.500 Euro. »Das Geld ist dafür gedacht, dass sich die Familie auch einmal erholen und Ruhe finden kann«, erklärte Peter Borsdorff. Der zweite Fall lag etwas anders. Hier wollte Peter einmal mehr eine Familie unterstützen, in der zwei Mädchen mit unterschiedlichen Behinderungen leben und zu der er seit Jahren Kontakt hat. Er hatte bereits im vergangenen Jahr einem der Mädels eine besondere Operation und Therapie ermöglicht. Nun meldete sich die Mutter bei ihm und erklärte, sie könne mit ihren Töchtern nicht nach Einruhr kommen und nicht in der Öffentlichkeit auftreten. Der Grund sei, dass ihre Familie sich Anfeindungen gegenüber sehe und gemobbt und beschimpft würde. »Leider gibt es heutzutage Menschen, die meine Unterstützung dieser Familie missgönnen«, sagte Peter Borsdorff, »diesen missgünstigen Menschen möchte ich durch eine öffentliche Spendenübergabe keine Plattform geben.« Er überbrachte auch hier die vorgesehenen 3.500 Euro für therapeutische Maßnahmen persönlich. Als er diese Geschichte im Zelt erzählte, fand er aufmerksame Zuhörer. Ihm war deutlich anzumerken, dass er sehr aufgebracht war. Mehrfach wurde seine Rede durch Applaus unterbrochen. »Ich habe zugesichert, dass ich mich nun erst recht weiterhin für Kinder und Familien einsetzen werde, die Hilfe und Unterstützung besonders notwendig haben. Ich werde dies tun, ohne Unterschiede nach Nationalität, Hautfarbe, Religion und Status zu machen«, versprach Peter Borsdorff. Auch vom Abi-Jahrgang 2016 des Monschauer St. Michael-Gymnasiums erhielt er eine stattliche Spende: 1.500 Euro überbrachte ihm eine Abordnung der jungen Leute, das Geld war im Rahmen der Abschlussfete zusammengekommen.


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