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Die letzten Grenzen praktisch überwinden

Grenzüberschreitend und unbürokratisch praktische Lösungen für die Bürger suchen, sie miteinander in Kontakt bringen und gemeinsam attraktive Angebote schaffen - das sind Ziele von Stadt Monschau und Gemeinde Bütgenbach.
Spitzen aus Politik und Verwaltung der Gemeinde Bütgenbach und der Stadt Monschau kamen zum Arbeitsgespräch und Freundschaftstreffen in der Altstadt zusammen. Sein erstes Gastspiel in diesem Rahmen in Monschau nutzte der neue Bütgenbacher Bürgermeister Daniel Franzen, um seine Amtskollegin Margareta Ritter zu beschenken. Foto: T. Förster

Spitzen aus Politik und Verwaltung der Gemeinde Bütgenbach und der Stadt Monschau kamen zum Arbeitsgespräch und Freundschaftstreffen in der Altstadt zusammen. Sein erstes Gastspiel in diesem Rahmen in Monschau nutzte der neue Bütgenbacher Bürgermeister Daniel Franzen, um seine Amtskollegin Margareta Ritter zu beschenken. Foto: T. Förster

 »Wenn es in Küchelscheid brennt, sind wir auf die Hilfe aus Kalterherberg angewiesen«, weiß Daniel Franzen, seit gut einem Jahr Bürgermeister der Gemeinde Bütgenbach. »Und wenn der japanische Staudenknöterich Schäden verursacht, sind wir darauf angewiesen, dass er schon am Oberlauf der Rur bekämpft wird«, stellt Björn Schmitz für die Stadt Monschau klar. Zwei von vielen Beispielen, warum gute Nachbarschaft über Grenzen hinweg derart wichtig sind.
Zum 37. Freundschaftstreffen waren Vertreter aus Politik und Verwaltung der beiden Kommunen im Monschauer Rathaus zusammen gekommen. Gerade die Bewohner von Leykaul und Küchelscheid, die zwar direkt an Kalterherberg grenzen, aber Bütgenbacher Gemeindegebiet sind, hatten das Treffen mit Spannung erwartet. So werden die Haushalte auch künftig in die Altpapiersammlung von Kalterherberg einbezogen. »Zudem werden sie Berechtigungskarten für die Kalterherberger Sammelstelle von Grübabfällen bekommen«, versichert Oliver Krings vom Monschauer Ordnungsamt. Zudem werde geprüft, wie man die Hilfeleistung im Brandfall ausweiten könne. Bislang unterstützen sich die Kommunen nur offiziell bei Großbränden wie etwa im Venn. »Es wäre aber doch fatal, wenn Kalterherberger Wehrleute tatenlos zu schauen müssen, wie Gebäude nur einen Steinwurf entfernt von Flammen Schaden nehmen«, wirbt Bürgermeisterin Margareta Ritter für ein grenzenloses Zusammenwirken gerade auch bei der Feuerwehr. Fremdländliche Pflanzen in heimischen Gewässern möchte mal gemeinsam bekämpfen und auch einen gemeinsamen Umwelttag initiieren, um dies- und jenseits der Grenze zu erfahren, was Bürger tun können und was man für die Bürger tun kann. Die Bürger entlasten wollen Ritter und vor allem Franzen auch durch die Schießübungen auf Camp Elsenborn. Man stehe im regelmäßigen Kontakt und wollen die Beeinträchtigungen gering halten. 2019 sei vermehrt in Elsenborn der Ernstfall geprobt worden, weil andere Standort geschlossen waren.

Versailler Vertrag und Stoneman Arduenna

Kultur und Sport kommen beim Austausch von Bütgenbach und Monschau nie zu kurz. So freut man sich schon jetzt auf das 23. gemeinsame Herbstkonzert am Sonntag, 8. November, um 15 Uhr in der Aula des St. Michael-Gymnasiums. Bereits im März locken gemeinsame Aktionen der beiden Kommunen und der Gemeinde Weismes anlässlich des 100. Jahrestages des »Versailler Vertrags«. Im Hof Bütgenbach wird es eine Ausstellung zur Geschichte der Grenzverschiebungen geben, am Bahnhof Kalterherberg starten Wanderungen zum Kreuz im Venn und auch der »Weg des Gedenkens« wird wieder in Schuss gebracht. Wanderer dürfen sich in Ostbelgien über ein einzigartiges Knotenpunktsystem leiten lassen. Dieses soll für Rundwanderungen nun auf das Monschauer Stadtgebiet ausgeweitet werden. Zugleich soll die Stadt Monschau eine Anbindung für Mountainbiker zum so genannten »Stoneman Arduenna« bekommen. Dies ist eine 178 Kilometer lange Tour durch das deutsch-belgische Grenzgebiet, die in Bütgenbach für startet und die es so immer nur ein einziges Mal in einem Land gibt. Und natürlich führt der Radklassiker »Triptyque Ardennais« wieder durch die Region. Er startet am Samstag, 23. Mai, in Raeren und führt über Monschauer Stadtgebiet zum Ziel in Bütgenbach.


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