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Die »wilde Eifel« steht hoch im Kurs

Er ermöglicht klimafreundlichen Bildungsurlaub, bringt »Wildnis« unter den Weihnachtsbaum, ist im Vier-Gang-Menü zu verkosten und durchquert einmal den gesamten Nationalpark Eifel - zweifellos ist er das Wander-Highlight der Region: Der »Wildnis-Trail«. Nun ist der 85 Kilometer lange Wanderweg zwischen Höfen und Zerkall als Projekt der »UN-Dekade Biologische Vielfalt« ausgezeichnet worden.
Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (r.) zeichnet den »Wildnis-Trail« als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt aus. Sehr zur Freude von Michael Lammertz (2.v.r.), Initiator des ganz besonderen Wanderweges durch den Nationalpark Eifel, und seinen Mitstreitern.

Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (r.) zeichnet den »Wildnis-Trail« als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt aus. Sehr zur Freude von Michael Lammertz (2.v.r.), Initiator des ganz besonderen Wanderweges durch den Nationalpark Eifel, und seinen Mitstreitern.

Im Nationalpark Eifel soll sich die Natur frei und möglichst ohne den aktiven Eingriff des Menschen als Wildnis entwickeln können. Zugleich soll das Schutzgebiet aber auch attraktive Naturerlebnisse ermöglichen und Besucher anlocken. Der Wildnis-Trail im Nationalpark Eifel macht durch eine geschickte Streckenführung deutlich, wie der Erhalt ökologisch sensibler Bereiche und Naturerlebnis zusammengehen können.

Nachahmen erwünscht

»Diese Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen«, unterstreicht Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann, Fachgebietsleiter im Bundesamt für Naturschutz (BfN) und Mitglied der UN-Dekade Fachjury. »Was im Nationalpark Eifel geleistet wird, ist über alle Maße ein Vorbild für andere Regionen.« Der Schutz der Natur werde mit sinnvoller Nutzung der wieder entstehenden Wildnis in Einklang gebracht. Erdmann betonte, dass sich die Menschen zunehmend nach Wildnis sehnen und die Wanderer auf dem Trail die spannenden Prozesse der Wildnisentwicklung im Nationalpark Eifel hautnah erleben können. Die im letzten Jahr vom BfN veröffentlichte Naturbewusstseinsstudie habe ergeben, dass zwei Drittel der Deutschen die Natur umso attraktiver finden, je wilder sie ist. Der Wildnis-Trail ist nach wie vor ein Erfolgsprodukt. »Über die Hälfte der Gäste kommt wegen des Wildnis-Trails in den Nationalpark, die waren vorher noch nie hier und sind echte Neukunden«, freut sich Cornelia Freuen von der Buchungsstelle für den Wildnis-Trail der Monschauer Land Touristik, über den hohen Zuspruch. Aktuell haben 4.000 Gäste das Arrangement »Wildnis-Trail« gebucht. 96 Prozent befragter Teilnehmer würden den Wanderweg weiterempfehlen. »Die Wanderer aus Nah und Fern lieben die Ruhe und das einzigartige Natuerlebnis in sich stetig verändernder Landschaft«, unterstreicht Initiator Michael Lammertz, der den Wildnis-Trail offen als sein »Lieblingskind« bezeichnet.

Arrangements

Besucher können den »Wildnis-Trail« auf eigene Faust bewandern oder ein Arrangement, wahlweise mit Gepäckservice, in Anspruch nehmen. Besonders beliebt waren in den vergangenen Jahren Gutscheine mit dem buchbaren Arrangement. Sozusagen »Wildnis(-Trail) unterm Weihnachtsbaum«. Und: Die Wanderung kann sogar als Bildungsurlaub geltend gemacht werden. »Binnen fünf Tagen wird den Teilnehmern - bislang etwa 400 - der Nationalpark Eifel politisch und ökologisch näher gebracht«, so Gotthard Kirch, Geschäftsführer des Rureifel Tourismus e.V. Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhält die Nationalparkverwaltung Eifel einen »Vielfalt-Baum«, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung der Wildnis-Trail einen wertvollen Beitrag leistet.

UN-Dekade

Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade seit 2007 eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen. Mehr im Netz: http://www.undekade-biologischevielfalt.de


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