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Thomas Förster

Eifeler Immobilien sind begehrt

2021 haben sich die Immobilienpreise auch in der Eifel spürbar erhöht. Dies gilt sowohl für Bestandsimmobilien als auch für Baugrundstücke.
Die Quadratmeterpreise steigen auch in der Eifel stetig an, teilweise sogar deutlich - im Verhältnis ist es aber »preiswert«. Archivfoto

Die Quadratmeterpreise steigen auch in der Eifel stetig an, teilweise sogar deutlich - im Verhältnis ist es aber »preiswert«. Archivfoto

Bild: Thomas Förster

Eifel (Fö). Diese Erkenntnis teilt die Sparkassen-Immobilien GmbH mit dem Gutachterausschuss der Städteregion und der LBS, die einen Immobilienspiegel vorgestellt hat. Die Preise für Wohngrundstücke in der StädteRegion sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. »Dies ist zum einen auf eine Verknappung des Angebotes, aber auch auf die deutliche Erhöhung der Baupreise zurückzuführen«, wissen die Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien GmbH, Thomas Salz, Dietmar Röhrig und Tobias Hermanns. So lag die Steigerung der Bodenrichtwerte für Wohnbauland in den Kommunen zwischen 10 und 20 Prozent.
Die StädteRegion Aachen weist nach wie vor ein großes Gefälle bei den Werten für Wohnbaugrundstücke auf. Am teuersten sind Baugrundstücke derzeit im Bereich »Am Wisselsbach« in Würselen mit 410 €/qm. Da sind Preise zwischen 40 und 260 Euro in der Eifel noch moderat. Dennoch erhöhte sich der Baulandpreis in nahezu allen Eifeldörfern.

Investition und Altersvorsorge

Der Gutachterausschuss der Städteregion Aachen sieht die weiterhin anhaltende Niedrigzinsphase und die hohe Nachfrage nach Baugrundstücken in Heimatnähe sowohl in städtisch geprägten Lagen als auch verstärkt in ländlicheren Bereichen der StädteRegion als Gründe für die anhaltende Entwicklung an. Auch die Folgen der Corona-Pandemie wie Kontaktbeschränkungen, Homeoffice, Homeschooling und der daraus resultierende Wunsch nach mehr Wohnraum und eigenen Garten kann nach Ansicht des Gutachterausschusses weiterhin ein Grund für die steigende Preise sein. »Die heutigen Preise für selbstgenutzte Wohnimmobilien muss man immer auch vor dem Hintergrund der eigenen Nutzungsdauer sehen. In 20 oder 30 Jahren werden sich die heutigen Preise längst relativiert haben - nicht zuletzt vor diesem Hintergrund ist die eigene Immobilie nach wie vor eine gute Investition und wichtiger Bestandteil der eigenen Altersvorsorge«, führt Tobias Hermanns aus.
Die Beliebtheit von wohnen oder bauen in der Eifel steigt aufgrund verschiedener äußerer Faktoren weiter. Gute Infrastruktur, sei es digital, verkehrlich oder kulturell, zentrale Versorgungseinrichtungen und ein attraktives Wohnumfeld sind hier in besonderem Maße gegeben. Der Zunehmende Glasfaserausbau macht das Arbeiten von zu Hause in vielen Bereichen problemlos möglich.
Nach wie vor gilt, dass die Grundstückspreise im Vergleich zum Oberzentrum und zum Nordkreis deutlich geringer sind und daher eine Investition in der Eifel attraktiv machen. So stammen die Käufer nicht nur aus der Eifel oder der StädteRegion, sondern deutlich darüber hinaus.
»In 2020 haben wir mit der Monschauer Bauland GmbH das Gebiet Auf der Knag in Imgenbroich erschlossen, die Vermarktung ist abgeschlossen«, verkündet das Geschäfstführer-Trio der S-Immo. Derzeit erfolgen die Hochbauten durch die Bauherren. Neben diesem Baugebiet, in dem sowohl Ein- als auch Mehrfamilienhäuser vorwiegend durch Erwerber aus der Eifel errichtet werden, hat die S-Immo gemeinsam mit den kommunalen Partnern die Planung für mehrere Baugebiete in der Eifel fortgeführt.
Verschiedene Ortsteile Monschaus werden derzeit hinsichtlich einer Baulanderschließung geprüft und vorbereitet, ebenfalls die Gebiete »Simmerath-Lammersdorf« und »Greppstraße II« in Roetgen, für den zwischenzeitlich der städtebauliche Wettbewerb abgeschlossen wurde. Dietmar Röhrig erläutert, dass durch die Entwicklung von Neubaugebieten nicht nur ein Beitrag für die nach wie vor sehr hohe Nachfrage nach Baugrundstücken geleistet werde, sondern zusätzliche Angebote durchaus auch zur Dämpfung des Preisanstieges beitragen können.

Eigene vier Wände werden immer teurer

Ein gebrauchtes Eigenheim kostete 2021 in der Stadt Monschau laut LBS-Immobilienpreisspiegel durchschnittlich 290.000 Euro. »Das entspricht 6,3 ortsüblichen Jahresnettoeinkommen eines Haushalts«, hat LBS-Bezirksleiter Jochen Gerards auf der Grundlage der empirica Preisdatenbank berechnet. Das Preisniveau ist gegenüber 2020 etwa gleich geblieben. In der Gemeinde Simmerath muss man fast 600.000 Euro berappen - hier haben sich die Preise fast verdoppelt. Und auch in Roetgen sind die Prise für ein gebrauchtes Eigenheim um rund 30 Prozent auf über 600.000 Euro gestiegen.
Eigentumswohnungen aus zweiter Hand lagen in Monschau im vergangenen Jahr bei 3.303 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Der Durchschnittspreis für eine komplette Wohnung betrug 183.000 Euro, was 4,0 Jahreseinkommen entspricht.
Vor rund zehn Jahren konnten Bürger in Monschau noch für 5,2 Haushaltseinkommen ein gebrauchtes Eigenheim kaufen. Die niedrigen Finanzierungszinsen können den Preisanstieg nur teilweise auffangen. LBS-Bezirksleiter Jochen Gerards: »Umso mehr brauchen wir eine verlässliche Wohneigentums-Förderung, damit auch die nächste Generation die Chance auf die eigenen vier Wände hat.« Zum einen habe die Corona-Pandemie den erhöhten Platzbedarf gerade junger Familien gezeigt. Zum anderen sei die selbstgenutzte Immobilie ein wesentlicher Rentenbaustein, der im Schnitt 600 Euro Mietentlastung bringe, so der Immobilienexperte.

Eifelboden von 40 bis 260 Euro

Gewerbeflächen:
Kalterherberg 15 Euro (15)
Lammersdorf 20 Euro (20)
Simmerath 20 Euro (20)
Rollesbroich 25 Euro (23)
Imgenbroich 28 Euro (28)
Roetgen 40 Euro (40)
Wohnbauflächen:
Widdau 40 Euro (40)
Dedenborn 46 Euro (40)
Hammer 46 Euro (40)
Erkensruhr 50 Euro (44)
Alzen 50 Euro (46)
Höfen 50 Euro (46)
Rohren 55 Euro (50)
Kalterherberg 55 Euro (55)
Paustenbach 65 Euro (55)
Witzerath 65 Euro (55)
Einruhr 70 Euro (60)
Mützenich 70 Euro (60)
Woffelsbach 60 Euro (60)
Huppenbroich 75 Euro (65)
Monschau 75-95 Euro (65-95)
Steckenborn 80 Euro (70)
Strauch 75 Euro (70)
Rollesbroich 85 Euro (75)
Rurberg 75 Euro (75)
Eicherscheid 100 Euro (85)
Konzen 100 Euro (90)
Kesternich 100 Euro (90)
Imgenbroich 105-120 Euro (105-120)
Waldsiedlung 125 Euro (105)
Lammersdorf 135 Euro (115)
Simmerath 135 Euro (120)
Vossenack 120 - 140 Euro
Schmidt 130-150 Euro
Mulartshütte 220 Euro (190)
Roetgen 245 Euro (215)
Rott 260 Euro (225)
(in Klammern Werte aus 2021)
Weitere Infos zu den Bodenrichtwerten und Immobilienpreisen finden Interessierte auf www.boris.nrw oder www.gars.nrw.de/ga-aachen
 


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