Eifeler Landwirten fehlt die Lobby
»Ich hatte gehofft, dass das Zusammenbrechen von Lieferketten zu Beginn der Corona-Pandemie Ihnen in die Karten spielt - doch es scheint nur ein Strohfeuer gewesen zu sein.« Ursula Heinen-Essen, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, macht keinen Hehl daraus, dass sie sich mehr Respekt für die Arbeit der Landwirte wünscht. »Wer glaubt, dass der Alltag auf jedem Bauernhof den Geschichten aus Bullerbü gleicht und gleichzeitig ein Kilogramm Bratwurst für drei Euro kaufen möchte, der ist immer noch nicht in der Realität angekommen.« Wie gut sich Eifeler Landwirte den Herausforderungen der Grünlandbewirtschaftung stellen, davon machte sich die Ministerin in Mützenich ein Bild. Rund 120 Rinder hält Rolf Funken auf seinem Hof - mehr als die Hälfte davon sind Milchkühe. Er hat den Hof, den er 1993 von seinen Eltern übernommen hat, immer wieder modernisiert und bewirtschaftet seine etwa 70 Hektar Grünland wieder konventionell. »Damit dem Boden keine wichtigen Nährstoffe verloren gehen«, unterstreicht der Landwirt. Das Milchvieh kann frei entscheiden, wann es in den Stall kommt und wann es auf der Weide grast. »Durch das trockene Frühjahr, können die Tiere über ein halbes Jahr auf der Weide bleiben«, erklärt Funken. Seit kurzem schenkt der Landwirt, der seinen Hof an der Reichensteiner Straße zwischen Mützenich und Kalterherberg hat, der Biodiversität mehr Raum. So werden kleinere Flächen nicht gemäht - das wechselnde Aussparen von Streifen bei der Schnittnutzung - oder Steinhaufen angelegt.