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Freie Fahrt im Grünenthal

Es war eine spektakuläre Baustelle im engen Rurtal zwischen Imgenbroich und Widdau. Und doch ist die Erneuerung der Rurbrücke auf der K21 im Grünenthal pünktlich fertig geworden - zur Freude von Autofahrern und Radlern, Einheimischen und Touristen gleichermaßen.

Der Aufschrei war groß, als im letzten Sommer verkündet wurde, dass die K21 im Grünenthal, die Imgenbroich mit Widdau/Rohren und Hammer verbindet, neun Monate lang gesperrt werden sollte. Lange Umwege mussten die Autofahrer in Kauf nehmen, auch Wanderer und Radfahrer konnten das Nadelöhr nicht mehr passieren. Doch der Unmut legte sich rasch, als man merkte, dass an dieser Stelle zügig und zielgerichtet gearbeitet wurde. Bis zum letzten Tag: Denn wie angekündigt wurde die Straße samt erneuerter Rurbrücke nach genau neun Monaten wieder freigegeben. "Die Kritik blieb in den sozialen Medien, wir haben viel Verständnis gespürt", weiß Rudolf Huth von der Baufirma Klein aus Jünkerath. Man habe sogar Touristen per Radlader durch die Rur transportiert, war es für die Bauarbeiter ein Geben und Nehmen mit den Menschen, die sich auf der Baustelle "verirrten". Entstanden ist die erste feuerverzinkte Stahlverbundbrücke in Nordrhein-Westfalen. Da die Stahlträger die gesamte Länge von 25 Metern überspannen konnte - anders als beim Vorgängermodell - auf einen Stützpfeiler im Flussbett verzichtet werden. Und doch waren es spannende Momente, wenn der Kran die Bauteile über eine Hochspannungsleitung hieven musste oder aber den Auflieger der Sattelschlepper in luftige Höhe bugsierte, damit der Lkw in der engen Kurvenlange nach dem Abladen drehen konnte. "Wir mussten den Fels für unsere Fundamente fräsen", erklärt Huth. Eine Sprengung oder Bohren hätte die Wasserleitung womöglich beschädigt. 10,25 Meter ist die neue Rurbrücke breit, sechs Meter davon sind den Autofahrern vorbehalten, 2,50 Meter breit ist der Radweg, der gleichzeitig als Querung für den RurUfer-Radweg zwischen Monschau und Rursee dient. "Es ist natürlich noch nicht alles fertig und doch wurde hier hervorragend gearbeitet", lobt Sander Lutterbach, Leiter des Amtes für Immobilienmanagement und Verkehr der Städteregion Aachen. In den nächsten Tagen wird es noch eine Baustellen-Beschilderung geben - Tempo 50 ist erlaubt -, das neue Ufer wird erst im Herbst bepflanzt und auch der Parkplatz wird noch mit einem Zaun versehen, der nur eine schmale Zufahrt für Autos lässt. Die Baukosten für die insgesamt 160 Meter lange Erneuerung der Kreisstraße 21 betragen 1,7 Millionen Euro - 75 Prozent fördert das Land Nordrhein-Westfalen.


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