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Freiheitsentzug nicht länger hinnehmen

Nach nunmehr eineinhalb Jahren dieser Pandemie müssen wir Lösungen finden, die allen Altersklassen unserer Gesellschaft eine Rückkehr zur Normalität ermöglichen. Unsere (kleinen) Kinder sind hier die schwächste Gruppe.« Ein vom Corona-Virus betroffener Familienvater hat die Nase voll.
Ein Familienvater aus der Eifel ist zum dritten in Corona-Quarantäne. Dass seinen Kinder, die nicht infiziert sind, ebenfalls die Freiheit entzogen wird, will er nicht hinnehmen. Symbolbild: Pixabay

Ein Familienvater aus der Eifel ist zum dritten in Corona-Quarantäne. Dass seinen Kinder, die nicht infiziert sind, ebenfalls die Freiheit entzogen wird, will er nicht hinnehmen. Symbolbild: Pixabay

Zum dritten Mal hockt er mit seinen Liebsten in angeordneter Quarantäne. Im Frühjahr 2020 hatte er Kontakt zu einem infizierten Arbeitskollegen und wurde in häusliche Isolation geschickt, obwohl er selbst nicht das Corona-Virus in sich trug. Im Herbst dann gab es Corona-Fälle im Umfeld des Kindergartens seiner Sprösslinge - wieder wurden alle aus dem gesellschaftlichen Leben gerissen. »Nun hat es mich tatsächlich erwischt«, hadert der 35-Jährige mit dem Schicksal. Und er ist froh, zweifach geimpft zu sein, hat ihn die Infektion doch einige Tage arg getroffen und er will sich nicht vorstellen, wo er ohne den Schutz gelandet wäre. Doch nicht nur er darf zwei Wochen lang keine Kontakte haben, sondern auch seine Kinder. »Beide weisen keinerlei Symptome auf, sind negativ getestet und erfreuen sich bester Gesundheit. Ihren Vater sehen sie zwar aktuell nur durch eine Scheibe, wenn dies aber deren Schutz dient, spielen wir den Zirkus noch eine Weile durch«, hat er sich an das Gesundheitsamt der Städteregion Aachen gewandt. Die Jungs im Kindergartenalter stellen keine Gefahr für Leib und Leben dar - den Freiheitsentzug will er nicht einfach hinnehmen. »Ihre Kinder könnten sich bereits bei Ihnen angesteckt haben, bevor Sie die Quarantäne angetreten haben. Sie führen den negativen Test Ihrer Kinder an, allerdings ist der nicht wirklich aussagekräftig, da die Inkubationszeit noch läuft«, erklärt Gesundheitsdezernent Dr. Michael Ziemons. Die Mutter hingegen, die ebenfalls zweifach geimpft ist, muss nicht in Quarantäne. Sie kann jedoch auch nicht arbeiten gehen, da sie sich um die vom Vater, aber eben auch allen anderen Familienmitgliedern isolierten Sprösslinge kümmern muss. Eine Ausfallbescheinigung erhielt sie zunächst nicht, wurde ihr aber jetzt vom Gesundheitsamt zugesichert. Auch die Gemeinde Simmerath reagierte umgehend auf die Beschwerde des Familienvaters, hat aber keine Handhabe die Anordnungen zu ändern. »Mit diesem Risiko werden wir in Zukunft leben müssen, aber es darf nicht immer die Freiheit einschränken«. so der Vater. »Das wurde schon lange von der großen Politik zugesagt. Und ich fordere, dass sie endlich Wort hält.«


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