Seitenlogo
Thomas Förster

Jede Sekunde rettet Leben

Region. Region Aachen rettet zieht nach einem Jahr Bilanz. 1500 Hilfseinsätze von 4500 Ersthelfern

»In Simmerath waren die Ersthelfer samt Defibrillator bereits mehrere Minuten im Einsatz, als der Rettungswagen eintraf.« Dr. Tim Grüttemeier weiß, warum »Region Aachen rettet« mehr als ein Slogan ist.

Region (Fö). Ein Jahr ist es her, dass Stadt und Städteregion Aachen sowie die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg das Projekt »Region Aachen rettet« ins Leben gerufen haben. Seit sind über 4500 Ersthelfer per Lebensretter-App registriert und konnten in über 1500 Fällen helfen. »In mehr als 100 Fällen war es wahrlich Lebensrettung«, weiß Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier.

Beispielhaft wurden sechs Lebensretter, die Gemeinde Merzenich und der Verein »Lebensretter im Kreis Euskirchen« für ihren herausragenenden Einsatz ausgezeichnet. In Merzenich gibt es 14 frei zugängliche Defibrillatoren, die jederzeit verfügbar sind und den ehrenamtlichen Ersthelfern im Einsatz behilflich sein können.

Grüttemeier will ein flächendeckendes Netz an Defibrillatoren aufbauen und geht mit gutem Beispiel voran. Am Haus der Städteregion in der Aachener Zollernstraße steht ein solcher Lebensretter direkt am Haupteingang.

Zudem soll das Helfernetz ausgeweitet werden, schließlich ist das Ziel, dass sich ein Prozent der 1,3 Millionen Einwohner in der Region registriert und im Notfall alarmiert werden kann. In der Städteregion Aachen sind aktuell 963 Ersthelfer registriert, die bei 500 Notfällen im Einsatz waren. Im Kreis Euskirchen waren 229 Rettungseinsätze mit Ersthelfern am Einsatzort - 709 Helfer sind registriert. Im Kreis Düren haben sich 675 Menschen dem Netzwerk angeschlossen - in 208 Fällen waren sie bereits im Einsatz.

Die Region-Aachen-rettet-App. alarmiert bei einem Notfall im Umkreis nahe Ersthelfer, welche mit der Erstversorgung beginnen, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. Durch diesen Zeitgewinn steigen die Überlebenschancen der Patienten.

Ohne Maßnahmen nimmt die Überlebenschance bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand minütlich um 10 Prozent ab. Obwohl 60 Prozent der Fälle zu Hause und 20 Prozent in der Öffentlichkeit auftreten, wird nur in vier von zehn Fällen durch Laien geholfen.

Um konkret helfen zu können, sollen Helfer-Standorte wie Arztpraxen, Apotheken oder Betriebe, aber auch Sportvereine oder Feuerwehren eingerichtet und gezielt qualifiziert werden.

Weitere Infos gibt es unter www.regionaachenrettet.de


Meistgelesen