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Jugendliche füllen Städtepartnerschaft mit Leben

»Die Schulstunden sind kürzer und meistens mittags Schluss.« Denis Dupont weiß die Vorzüge des deutschen Schulsystems zu schätzen - in seiner französischen Heimat geht der Unterricht bis 16 Uhr und Hausaufgaben stehen trotzdem noch an. Aber das ist natürlich nicht das Einzige, was der 14-Jährige mitnimmt, wenn er nach zwei Monaten Aufenthalt in der Eifel wieder an die Ardéche zurückkehrt.
Der Franzose Denis Dupont (l.) hat bei Austauschschüler Sascha Conrads in Konzen eine schöne Zeit verlebt. Und Sara Mertens (r.) schwärmt noch heute von eindrucksvollen zwei Monaten an der Ardéche. Möglich macht dieser Austausch das Parnterschaftskomitee der Stadt Monschau um Bernadette Rader (hinten).

Der Franzose Denis Dupont (l.) hat bei Austauschschüler Sascha Conrads in Konzen eine schöne Zeit verlebt. Und Sara Mertens (r.) schwärmt noch heute von eindrucksvollen zwei Monaten an der Ardéche. Möglich macht dieser Austausch das Parnterschaftskomitee der Stadt Monschau um Bernadette Rader (hinten).

»Ich mag die Gegend, wollte Deutsch lernen und verstehe mich mit Sascha sehr gut«, erklärt Denis Dupont, warum es ihn nach dem Jugendaustausch, der jährlich zwischen Monschau und der Partnerstadt Bourg St. Andéol stattfindet, noch einmal in die Eifel verschlagen hat. »Er ist sehr aufgeschlossen, witzig und meine Freunde mögen ihn auch«, unterstreicht Sascha Conrads aus Konzen, bei dessen Familie der junge Franzose eine zweite Heimat gefunden hat. »Meine Lieblingsfächer sind Chemie und - na klar - Französisch«, lacht Denis Dupont.

Gegenbesuch

Natürlich haben die Beiden nicht nur gemeinsam die Schulbank in Monschau gedrückt, es wurden auch Ausflüge nach Köln, Aachen oder ins Venn unternommen. »Wir haben ihn als drittes Kind aufgenommen und versucht, ihm einen ganz normalen deutschen Alltag vorzuleben«, erklärt Astrid Conrads. Sie ist begeistert von den großen Sprach-Fortschritten, die Denis Dupont während seiner Zeit in der Eifel gemacht hat. Am Freitag haben die Jungs Abschied nehmen müssen, aber schon im Frühjahr gibt es ein Wiedersehen, wenn Sascha Conrads für neun Tage (16.-25. März) nach Frankreich reist.

Erfahrung fürs Leben

»Ich liebe Frankreich und spreche gerne Französisch«, schwelgt Sara Mertens noch in Erinnerungen. Im Frühjahr hat sie zwei Monate in Monschaus Partnerstadt verbracht. »Die sind alle total nett und locker mit mir umgegangen«, schwärmt die 16-Jährige aus Kalterherberg von ihrer Zeit auf einer Olivenfarm. Schon mit 12 Jahren nahm sie erstmals am Jugendaustausch teil und ihr jetziger Aufenthalt an der Ardéche wird sicherlich nicht der letzte gewesen sein. »Das ist ein großartiges Erlebnis - man lernt die Sprache viel besser, als man es hier an der Schule je tun könnte. Zumindest beim Sprechen, am Schreiben hapert es immer noch«, gibt sie offen zu. Und ergänzt: »Es ist eine wichtige Erfahrung für das ganze Leben.«

Glühwein-Erlös

Ein bis zwei Jugendliche beider Partnerstädte machen jährlich von der Möglichkeit, ein Schulpraktikum im jeweils anderen Land zu machen, Gebrauch. Auch Berufspraktika sind sehr beliebt - so kommt Blandine Dupont (die Schwester von Denis; Anm. d. Red.) im Frühjahr nach Monschau, um ein Praktikum bei der MonTour zu absolvieren. Die Fahrten werden vom Partnerschaftskomitee der Stadt Monschau bezuschusst. »Das ist nur durch den reichlichen Glühwein-Verkauf auf dem Monschauer Weihnachtsmarkt möglich«, unterstreicht Bernadette Rader, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees. Wer Interesse am Austausch hat, kann sich bei Bernadette Rader (Tel. 02472/3720 oder E-Mail an bernadette-rader@web.de) melden.

Weinprobe

Zur Weinprobe mit den Winzern Rose Marie und Daniel Archambault vom Weingut »La Croix Blanche« an der Ardéche lädt das Partnerschaftskomitee der Stadt Monschau am Donnerstag, 17. Dezember, ab 19.30 Uhr ins Musik- und Kulturzentrum, Konrad-Adenauer-Straße 2, nach Konzen ein. Der Eintritt ist frei.


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