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Lebensmittel verteilen statt sie wegzuwerfen

In der Eifel hat sich eine »Foodsharing«-Initiative gegründet, die unter dem Namen »Essensretter Monschauer Land« am Samstag, 8. Februar, in die Bodega nach Imgenbroich einlädt. Dort werden ab 11 Uhr kostenlos Lebensmittel ausgegeben, die sonst weggeworfen würden.
Vanessa Classen (2.v.r.) hat ihre Bodega in Imgenbroich für die Essensretter zur Verfügung gestellt. Dort gibt es samstags um 11 Uhr Lebensmittel, die sonst in der Tonne landen würden, zum Nulltarif. Die »Essensretter Monschauer Land« wollen so das Wegwerfen reduzieren und an bewussteres Einkaufen appellieren. Foto: T. Förster

Vanessa Classen (2.v.r.) hat ihre Bodega in Imgenbroich für die Essensretter zur Verfügung gestellt. Dort gibt es samstags um 11 Uhr Lebensmittel, die sonst in der Tonne landen würden, zum Nulltarif. Die »Essensretter Monschauer Land« wollen so das Wegwerfen reduzieren und an bewussteres Einkaufen appellieren. Foto: T. Förster

»Wir wollen ein Zeichen setzen, um das Wegwerfen genießbarer Lebensmittel zu verringern und an ein bewussteres Einkaufen zu appellieren«, erklärt Mira Faßbender. Sie und mehr als ein Dutzend weiterer »Essensretter Monschauer Land« haben kein Verständnis dafür, dass Obst, Gemüse und andere Trockenwaren einfach in der Tonne landen, nur weil sie nicht mehr ganz frisch aussehen oder einen kleinen Produktionsmangel haben. »Die Geschäfte müssen rund um die Uhr ihr komplettes Angebot bereit stellen«, ergänzt Indra Hammes. Das bedeute, dass morgens um 9 Uhr, aber auch noch kurz vor Ladenschluss die Regale voll liegen. »Und was passiert danach damit? Es landet im Müll«, kritisiert Verena Koll. Damit soll jetzt Schluss sein: Am Samstag, 8. Februar, laden die Frauen - und auch ein Mann - aus dem ganzen Monschauer Land in die »Bodega« nach Imgenbroich ein. »Wir holen samstags morgens die Ware, die bei Kaufland nicht mehr verkauft werden darf, ab und bieten sie kostenlos ab 11 Uhr hier an«, erklärt Angelika Kessel. Man wolle am ersten Ausgabetag langsam beginnen und sehen, wie groß die Resonanz ist.

Nur mitnehmen, was gebraucht wird

Die »Essensretter« appellieren an ihre Kunden, auch nur so viel mitzunehmen, wie sie tatsächlich in ihrem Haushalt verzehren können. »Nur weil es nichts kostet, heißt das nicht, dass es dann zu Hause im Müll landen soll«, stellt Mira Faßbender klar. Auf Facebook haben die Engagierten spontan zusammengefunden. »Wir wollen ja nicht nur die Lebensmittel aus dem Supermarkt vor dem arglosen Wegwerfen bewahren«, stellt Hammes klar. »Ob die Obstbäume überquillen, die Hühner reichlich Eier legen, Ihr zu viele Pilze gesammelt habt oder die grade angebrochene Packung Tee leider doch nicht schmeckt: Bei uns habt Ihr die Möglichkeit, diese Dinge anzubieten und sogar jemand anderem damit eine Freude zu machen.« Dass das Jugendschutzgesetz eingehalten wird und keine vergammelten Lebensmittel angeboten werden, verstehe sich von selbst. Auch übernehme man keine Haftung für die ausgegebenen Lebensmittel.

Ergänzung zur Monschauer Tafel

Eines ist den »Essensrettern« wichtig: Man sei keinerlei Konkurrenz zur Monschauer Tafel, die Bedürftige mit Lebensmitteln, aber auch anderen Dingen des täglichen Bedarfs versorgt. Und auch Aktionen wie »too good to go« begrüßen die Ehrenamtler: Etwa bei der Bäckerei Moss kann man leckeres Essen zum reduzierten Preis via App bestellen. Überproduktionen lassen sich oft nicht vermeiden, sei es in der Auslage einer Bäckerei, beim Mittagsbuffet oder im Supermarkt. Dieses unverkaufte Essen kann in der Wundertüte landen. So gibt es weniger Verschwendung für die Betriebe und eine Ressourcenschonung für die Umwelt. »Wir wollen Lebensmittel retten und die maßlose Verschwendung stoppen«, erklären die »Essensretter Monschauer Land«, die  mit ihren Kunden dazu einen wertvolenn Beitrag leisten wollen: Auftakt ist am Samstag, 8. Februar, um 11 Uhr in der Bodega.


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