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Monschau wird zur Filmhochburg

Langsam mausert sich Monschau zur Film-Hochburg: Nicht nur die Anzahl der Produktionen, die die malerische Altstadt als Drehort auswählen, steigt stetig an, auch das Niveau der Schauspieler und Filmcrew wächst in bedeutsame Höhen. So kommt am Donnerstag, 4. August, der Actionthriller »Collide« ins Kino. Spektakuläre Szenen für den Film mit Shootingstar Nicholas Hoult sowie den Oscar-Preisträgern Sir Anthony Hopkins und Sir Ben Kingsley wurden in den verwinkelten Gassen gedreht.
Actionszenen in beschaulicher Fachwerkidylle: »Dieser Kontrast macht den Reiz des Drehortes aus - Monschau ist ein glänzendes Beispiel dafür«, so Collide-Koproduzent Daniel Hetzer.

Actionszenen in beschaulicher Fachwerkidylle: »Dieser Kontrast macht den Reiz des Drehortes aus - Monschau ist ein glänzendes Beispiel dafür«, so Collide-Koproduzent Daniel Hetzer.

Wirklich viel mitbekommen hat man nicht, als im Juni 2014 eine 250-käpfige Filmcrew in Monschau im Einsatz war. Aus Sicherheitsgründen, aber auch um das Spektakel möglichst geheim zu halten, wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit gedreht. Nur einige Eifeler, die als Komparsen und so genannte »Set-Blocker« tätig waren, konnten einen Blick auf die actionreichen Szenen erhaschen. Eine Verfolgungsjagd im Auto stellte das professionelle Team nicht nur vor logistische Herausforderungen, das rasante Treiben wird auch eine entscheidende Rolle im Actionfilm spielen - gerade weil eine Hetzjagd in der beschaulichen Altstadt einen bedeutsamen Kontrast bietet. Koproduzent Daniel Hetzer stand dem WochenSpiegel im Interview Rede und Antwort: Wie kam es dazu, dass Monschau zum Drehort für Collide wurde? Daniel Hetzer: Ich habe von Monschau aus Erzählungen eines Freundes erfahren, dieser hatte von Monschau in der New York Times gelesen. Und als mir der Regisseur von Collide erzählt hat, was er in dem Film vorhat, ist mir sofort Monschau eingefallen. Für Regisseur Eran Creevy war es sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Und die Verantwortlichen in Monschau waren auch direkt begeistert. Sind ein Actionthriller und das beschauliche Fachwerkstädtchen nicht widersprüchlich? Daniel Hetzer: Gerade das Gegensätzliche macht ja den Reiz aus. Wir wollen den Zuschauern etwas bieten, das sie nicht alle Tage zu sehen bekommen. Besonders die Zuschauer in den USA oder China werden es sehr zu schätzen wissen, ein für Ihre Augen exotisches Ambiente geboten zu bekommen. Ein mit sehr viel Liebe erhaltener deutscher Ort mit alten Mauern, ein mittelalterliches Stadtbild mit idyllischen Fachwerkhäusern, engen Gassen und Kopfsteinpflaster als Kulisse für rasante Action-Sequenzen kann man halt nur hier bekommen und nicht in Hollywood. Wie haben die Menschen in Monschau reagiert? Daniel Hetzer: Natürlich wird man erstmal mit Skepsis betrachtet. Was machen diese vielen fremden Leute da eigentlich in und vor allem mit unserem schönen Ort? Was wollen die machen?!? Verfolgungsjagden und Explosion? Hm. Da braucht es schon ein wenig Fingerspitzengefühl und gute Argumente, um alle abzuholen und von der Idee zu überzeugen. Es hilft natürlich, wenn man dann sagen kann, dass der Film weltweit in die Kinos kommt und Stars wie Oscargewinner Anthony Hopkins, Nicholas Hoult oder Sir Ben Kingsley zeigen wird. Gab es ein besonderes Erlebnis? Daniel Hetzer: Das besondere Erlebnis ist eigentlich die viele Unterstützung, die wir aus der Bevölkerung in Monschau erhalten haben. Das war eine tolle Erfahrung für uns. Es ist ja immer eine Herausforderung, wenn man mit einem Filmteam in dieser Größe für eine Woche in einen Kosmos wie Monschau einfällt. Der ganze Tross für einen solchen Hollywood Actionfilm besteht aus mehr als 150 Crewmitgliedern, dutzenden Fahrzeugen, von Wohnwagen für die Stars, Busse für die Crew, 40 Tonner Licht-LKWs, Fahrzeuge für Maske, Kostüm, Requisiten bis hin zu den Autos, die wir bei den Verfolgungsjagden crashen. Das ist eine enorme logistische Herausforderung. Für uns und die Menschen vor Ort. Im Großen und Ganzen denke ich, dass es sehr spannend für die Bevölkerung und auch die Touristen war, eine solche Maschinerie bei der Arbeit zu beobachten. Und nun kann sich jeder das Ergebnis im Kino ansehen. Würden Sie wiederkommen? Ist vielleicht schon etwas in Planung? Daniel Hetzer: Natürlich würden wir gerne wieder nach Monschau kommen. Ich persönlich war seit dem Dreh schon ein paar Mal privat zu einem Ausflug dort. Ich denke, der Film wird dazu beitragen, dass auch andere, ob von Nah oder Fern, nachdem sie den Film gesehen haben, Monschau einen Besuch abstatten werden. Im Film ist ja sogar das Ortsschild zu sehen, damit jeder weiß, wo er hin muss. www.collide-film.de


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