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Neue Perspektiven finden

Seit September hilft das Projekt »Navigation Eifel« Kunden des Jobcenter dabei, auf dem Arbeitsmarkt eine Orientierung zu finden. Schon 39 Menschen haben an der Maßnahme teilgenommen.
Malermeister Daniel Haas (v.l.), Andreas Mingers, Simone Stollenwerk, Joseph Sangangua und Stefanie Horn in der Werkstatt. Foto: Tim Nolden

Malermeister Daniel Haas (v.l.), Andreas Mingers, Simone Stollenwerk, Joseph Sangangua und Stefanie Horn in der Werkstatt. Foto: Tim Nolden

Bunte Tische, eine selbst gebaute Küche, verschiedene Werkzeuge und Werkbanken, Farben und Pinsel - wer anpacken möchte, findet im Fördercenter »Navigation Eifel« genug zum ausprobieren. Und genau so soll es auch sein, denn das Projekt, dass in diesen Räumen seit September läuft, soll Menschen dabei helfen, auf den Arbeitsmarkt zurückkehren zu können.
 »Unsere Schwerpunkte sind Farbe und Holz sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe«, erklärt Stefanie Horn, die für QualiTec die Einrichtung in Simmerath leitet. Team aus 14 Personen  Das Angebot richtet sich an die Kunden des Jobcenters, die willig sind auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren, aber denen es an Orientierung fehlt. Unter Anleitung von einem 14-köpfigen Team aus Sozialpädagogen, Jobcoaches,  Ausbildern und Lehrern können die Teilnehmer der Maßnahme mit Holz und Lack arbeiten, in der Küche wirbeln oder gar dabei mithelfen, eine eigene Küche aufzubauen. »Wir versuchen alles so praktisch wie möglich zu gestalten«, erklärt Horn. Das bezieht sich natürlich auf die verschiedene Berufsfelder, zwischen den die Teilnehmer auch wechseln können. Wer merkt, dass ihm die Holzarbeit nicht liegt, probiert es am nächsten Tag eben mit Lackieren.
Doch nicht nur in diesem Bereich steht die Praxis im Vordergrund. Auch bei der Vorbereitung auf den Beruf wählt »Navigation Eifel« einen praktischen Ansatz.
Natürlich gibt es Tipps dafür, wie man Bewerbungen schreibt, aber es werden auch Bewerbungsgespräche durchgespielt, damit die Situation für die Teilnehmer nicht neu ist und sie wissen, was sie erwartet.
»Wir nehmen diese Übungen zum Teil auch auf Video auf, damit der Bewerber sehen kann, ob er verkrampft ist«, erklärt Horn. Auch das hilft den Kunden dabei, sich auf die Bewerbungssituation vorzubereiten. Teilnehmer sind zwischen 24 und 58 Jahren alt Seit das Projekt im September 2018 gestartet ist, haben 39 Menschen daran teilgenommen. Zeitgleich können jeweils 15 Kunden teilnehmen, die vom Job-Center zugeteilt werden - wobei auch hier nur diejenigen ausgewählt werden, bei denen die Maßnahme Sinn macht. Das Altersspektrum liegt aktuell zwischen 24 und 58 Jahren.
Normalerweise sind die Kunden ungefähr ein Jahr bei »Navigation Eifel« dabei.
»Die meisten brauchen zumindest acht bis zehn Monate«, so Horn. Von den bisherigen Teilnehmern sind sieben wieder im Berufsleben - die werden nun auch noch ein halbes Jahr weiter von »Navigation Eifel« betreut, falls Fragen oder Probleme im Berufsalltag aufkommen.
Die restlichen Teilnehmer, die nicht mehr im Projekt sind, haben nun eine Umschulung begonnen. Auch ein Erfolg für das Projekt, denn diesen Weg müssen diejenigen gehen, die sich nach der Orientierung für einen neuen Job entscheiden und diesen dann lernen müssen.  


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