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Parksündern winken an Wochenenden Knöllchen

Darf man oder darf man nicht? Diese Frage stellen sich zur Zeit einige Anwohner in der Jennepeterstraße, wenn es ums Parken geht. Gezielt um ganze „zwei Parkplätze“, unmittelbar zwischen der Bushaltestelle und der Einfahrt zur Itertalklinik Seniorenzentrum.
„Ach, wie gut, dass niemand weiß...“ Ärger mit dem Falschparken gibt es in der Jennepeterstraße, dafür Knöllchen an Wochenenden. Foto: Günther Sander

„Ach, wie gut, dass niemand weiß...“ Ärger mit dem Falschparken gibt es in der Jennepeterstraße, dafür Knöllchen an Wochenenden. Foto: Günther Sander

Seit Jahren werden an besagter Stelle Fahrzeuge abgestellt, denn ein Straßenverkehrsschild, das „Absolutes Halteverbot“ signalisiert, ist nicht in Sicht. Dafür aber auf der Straßenmitte eine dicke, weiße, durchgezogene Linie nicht zu übersehen. Und da scheint sprichwörtlich der Hase im Pfeffer begraben zu liegen. Die Lage ist verzwickt, die Anwohner verzweifelt, denn „et hätt noch emmer, emmer joot jejange.“ Nun aber scheinbar nicht mehr, seitdem die Gemeinde Roetgen einen „Sheriff“ eingestellt und ihm den Auftrag erteilt hat, nach dem Rechten zu sehen. Konkret gesagt: Nach Falschparkern. Seine Aufgabe besteht bekanntlich darin, Knöllchen zu schreiben, um den Gemeindesäckel finanziell aufzufrischen. Das Kuriosum an der Sache: Der gute Mann scheint nur an den Wochenenden Zeit zu haben, um Jagd auf „Falschparker“ zu machen. „Ist Roetgen jetzt etwa eine Großstadt geworden?“, fragen sich die benachteiligt gefühlten Parker, nachdem sie ihre Zahlungsanweisung in Händen halten und zehn Euro berappen sollen. Nicht der Betrag ist Stein des Anstoßes, vielmehr die verworrene Situation. „Aber es kann doch nicht sein“, so eine weitere Frage, „dass auf dem Parkplatz an der Hauptstraße, Bereich Feuerwehr und FC-Sportplatz, wo laut Hinweisschild an Werktagen von 7 bis 17 Uhr nur eine Stunde lang mit Parkscheibe das Fahrzeug abgestellt werden darf, reihenweise „Dauerparker“ nicht zu übersehen sind und sich einen Dreck um das Verbotsschild kümmern“. Über die Parksituation in der Jennepeterstraße (Seniorenheim bis Hauptstraße) und in der Hauptstraße (Parkplatz an der Feuerwehr) klärt Bürgermeister Jorma Klauss auf Anfrage schriftlich wie folgt auf. Er beruft sich auf die Straßenverkehrsordnung, verweist auf die durchgezogene Linie in der Jennepeterstraße. „Wer ein Fahrzeug führt, der sollte wissen, dass er nicht auf der Fahrbahn parken darf, wenn zwischen dem abgestellten Fahrzeug und der Fahrstreifenbegrenzungslinie kein Fahrstreifen von mindestens drei Metern mehr verbleibt.“ Diese Linie finde man meistens in scharfen Kurven oder unübersichtlichen Stellen, wird weiter argumentiert. „Verstöße gegen dieses Parkverbot können nach Maßgabe des Bußgeldkataloges deutschlandweit geahndet werden. So geschieht es auch in Roetgen, unter anderem im Bereich der Jennepeterstraße“, schreibt der Bürgermeister. Zum Einschränken auf öffentlichen Parkplätzen, wie am Feuerwehrhaus, macht Jorma Klauss deutlich, dass hier seit 2013 eine Parkscheibenregelung eingeführt worden sei. Er weiß, dass der gesamte Parkplatz vermehrt von Arbeitnehmern, Schülern und Anliegern zum „Dauerparken“ genutzt wurde. Seit Einführung der Parkscheibe, so Klauss, sei das Problem fast vollständig behoben worden. Kopfschütteln bei den Anwohner: „Stimmt ja gar nicht. Herr Klauss sollte dort öfters mal vorbei schauen!“ Wer kontrolliert denn da von 7 bis 17 Uhr? Übrigens, Bürgerinnen und Bürger haben dort bisher noch an keinem der Fahrzeuge jemals einen Strafzettel entdecken können.
Foto und Text: Günther Sander


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