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Symbiose zwischen Wissenschaft und Handwerk

Erster Spatenstich zum Forschungszentrum der Fachhochschule Aachen in Simmerath
Erster Spatenstich am neuen Forschungszentrum der FH Aachen in Simmerath durch Vertreter der Fachhochschule, der Handwerkskammer und der Gemeinde Simmerath. Foto: Hoffmann

Erster Spatenstich am neuen Forschungszentrum der FH Aachen in Simmerath durch Vertreter der Fachhochschule, der Handwerkskammer und der Gemeinde Simmerath. Foto: Hoffmann

An der Walter-Bachmann-Straße in Simmerath, direkt am Bildungszentrum (BGZ) der Handwerkskammer Aachen, wird die Fachhochschule Aachen eine Prüfhalle errichten, in der sich ein großes Holzlabor mit Prüfmaschinen, Werkstätten, Klima- und Büroräumen befindet (wir berichteten). Bei dem Nebenableger der FH Aachen in Simmerath handelt es sich um das »Aachener Zentrum für Holzbauforschung« (AZH). Auf dem Gelände, das die FH von der Handwerkskammer kaufte, erfolgte nun der erste Spatenstich für das ambitionierte Projekt mit einem Gesamtvolumen von fast zehn Millionen Euro.
 Der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, wies darauf hin, dass die Standortentscheidung am BGZ für Simmerath gefallen sei, weil man sich mit der Region und dem Handwerk verbunden fühle. Auch erhofft man durch den Standort der Handwerkskammer am BGZ eine ideale Möglichkeit zur Kooperation. Durch die direkten Kontakte zwischen Handwerk und Wissenschaft soll sich eine Symbiose von Theorie und Praxis entwickeln. Beide Institutionen wollen hier den »Eifel-Campus« schaffen.
Marco Herwartz, Präsident der Handwerkskammer, verwies mit Blick auf die im BGZ angesiedelte Zimmerei und Tischlerei darauf, dass mit dem Neubau der FH in Simmerath ein »Holzkompetenzzentrum« entstehen werde. Simmeraths Bürgermeister Bernd Goffart sprach von einer weiteren innovativen Entwicklung der Kommune, in der bereits mehrere Firmen ihren Standort haben, die auf dem Weltmarkt führend sind und ergänzte stolz: »Welche Kommune unserer Größenordnung kann schon einen Campus vorweisen.«
 2022 soll der FH-Neubau im Übrigen fertig sein. Gefördert wird das Projekt zu 90 Prozent vom Land NRW und aus einem europäischen Fördertopf (EFRE). Am  neuen Forschungszentrum der FH wollen die Forscher unter anderem Wege finden, um die Statik von Holzbauwerken besser berechnen zu können. Untersucht werden sollen auch die Eigenschaften von verschiedenen Holzarten, die bislang weniger Verwendung fanden, und von Verbindungsmitteln wie Leim. Das Ziel ist, die Forschung in den Bereichen Laubholzverwendung, holzsparende Bauweisen, Hybridbauweisen, Massivholzbauweisen, Verbindungstechnik, Bauphysik und Dauerhaftigkeit weiter auszubauen. Für ihr Eifeler Holzzentrum konnte die FH den Schweizer Hermann Blumer, laut Baumann »einer der bekanntesten Holzbaupäpste« als Honorar-Professor gewinnen, der zusammen mit Prof. Dr. Leif Peterson, Prof. Dr. Wilfried Moorkamp und Prof. Dr. Thomas Uibel auf dem Eifel-Campus forschen und lehren wird. Wie wir bereits berichteten, entsteht auf der anderen Straßenseite des Areals von BGZ und FH das neue Gästehaus der Handwerkskammer. Über die Walter-Bachmannstraße hinweg soll eine Achse das neue Gebäude mit der Einrichtung der Fachhochschule und den Werkhallen des BGZ im hinteren Bereich des Geländes miteinander verbinden, um so auch den Campus-Gedanken zu unterstreichen. Mit Fördermitteln plant die Handwerkskammer ferner, weitere Millionen in die Modernisierung des BGZ investieren. Dabei plant man mit insgesamt 25 Millionen Euro.


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