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Trockenen Fußes durch das Venn

Besuchersteg und Aussichtsplattform am Palsen am Rande des Hohen Venns bei Mützenich werden derzeit erneuert.

 »Recycling-Kunststoff war nicht gewollt, jetzt wird es wieder Holz, auch wenn die Langlebigkeit der Stege dadurch eingeschränkt ist.« Udo Thorwesten ist nicht glücklich mit seinem neuesten Projekt im Hohen Venn. Am Rande von Mützenich wird der Steg zwischen den Palsen auf dem Weg zu einer Aussichtsplattform erneuert. »Wir sind froh, wenn der Weg endlich wieder zugänglich ist«, erklärt Ortsvorsteherin Jacqueline Huppertz. Schließlich sei der etwa 85 Meter lange Holzweg bei Einheimischen wie Touristen sehr beliebt. Vor 11 Jahren errichtet ermöglichte die Steganlage mit der Aussichtsplattform den barrierefreien Zugang zum einzigen für Besucher erschlossenen Palsen im Naturschutzgebiet »Hohes Venn«. Der Palsen ist eine der wenigen Moorbildungen, an der sich die typischen Tiere und Pflanzen in seinen Übergangsphasen beobachten lassen.

Holz fault

Da das Holz der Unterkonstruktion im Venn ständig der Feuchtigkeit ausgesetzt ist und beim Einsatz im Naturschutzgebiet nicht mit Fungiziden behandelt werden kann, war der Verrottungsprozess der alten Konstruktion schon sehr weit fortgeschritten Im April 2017 musste er gesperrt werden. »Wir haben den Neubau einer Kunststoff-Konstruktion befürwortet - günstig, verrottet nicht und sieht auch noch gut aus«, so Thorwesten. Doch die Bezirksregierung, die - auch gefördert mit EU-Geldern - den Löwenanteil der nun 19.000 Euro Kosten übernimmt, habe das abgelehnt. Auch aus der Bevölkerung habe sich Widerstand gegen »Plastik in einem Naturschutzgebiet« geregt, wie Huppertz weiß. Derzeit arbeiten die Mitarbeiter der Lebenshilfe Aachen schon im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde der StädteRegion Aachen am Neuaufbau des dann barrierefrei zugänglichen Steges. Lärchenholz und Edelstahlschrauben sollen mindestens 20 Jahre halten. Ein Handlauf und fünf Zentimer große Saumbohlen sorgen für Sicherheit bei gehandicapten Naturfreunden.
Anfang Juni soll der für Naturfreunde wieder zugänglich sein. Ein Rundweg wird es jedoch nicht mehr, dafür reichte das Geld nicht.


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